Rezension

Hat mich sofort gepackt und erst am Ende wieder losgelassen

Die falsche Patrizierin - Susann Rosemann

Die falsche Patrizierin
von Susann Rosemann

Bewertet mit 5 Sternen

 Ulm 1524: Laila, seit einiger Zeit mit einer Gruppe Spielleute unterwegs, landet kurz vor Fastnacht wieder in ihrer Heimatstadt Ulm. Während einer Vorstellung wird ihr angeboten, als Doppelgängerin einer reichen Ulmerin aufzutreten, der sie sehr ähnlich sieht. Da sie das Geld gut gebrauchen kann, nimmt sie an, nicht ahnend, dass dieser Auftrag sie länger binden wird als ursprünglich geplant.

Der Roman hat mich von der ersten Seite an gepackt, er lässt sich unglaublich gut lesen, ist sehr spannend und man kann gut miträtseln, wie alles zusammenhängt. Es gibt eine Menge Geheimnisse und Intrigen sowie interessante Charaktere, die nicht alle zu durchschauen sind.

Susann Rosemann erzählt sehr bildhaft, so dass ich mir die Personen, aber auch die Umgebungen sehr gut vorstellen kann. Meist wird der Roman aus Lailas Perspektive erzählt, hin und wieder gibt es auch kurze Perspektivewechsel, so dass der Leser auch Dinge miterleben kann, bei denen Laila nicht dabei ist. Man weiß so etwas mehr als sie, aber noch lange nicht alles, im Gegenteil wird dadurch die Neugier eher noch geschürt.

Da ich den Roman in einer Leserunde gelesen habe, kann ich sagen, dass ich das Ende etwas anders gedeutet habe, als von der Autorin gedacht, was ich aber nicht weiter schlimm finde, ich schätze, das kommt öfter vor, das der Leser das Geschehen nicht so interpretiert, wie vom Autor gedacht, meistens erfährt man es nur nicht. In meinem Augen ist gerade das für mich eher offene Ende sehr passend für diesen Roman. Einige Fragen werden beantwortet, andere bleiben offen, ganz so, wie es auch im wahren Leben ist, wo man auch nicht immer alles enträtseln kann. Gerade eine Person blieb für mich bis zum Schluss undurchschaubar, was ich als sehr passend finde.

Gut gefallen hat mir auch das Nachwort, auch wenn es etwas kurz geraten ist. Bei historischen Romanen gehört in meinen Augen ein Nachwort einfach dazu, in dem der Autor/die Autorin ein wenig über die Hintergründe des Romans berichtet.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ich habe ihn kaum aus der Hand legen können und ihn am Ende zufrieden zugeklappt, weshalb ich auch volle Punktzahl vergebe und eine Leseempfehlung für alle Freunde historischer Romane ausspreche.