Rezension

Hat Spaß gemacht!

Prost, auf die Erben -

Prost, auf die Erben
von Friedrich Kalpenstein

Bewertet mit 4 Sternen

»Mei, der Wickerl, wie soll ich dir den beschreiben? Stell dir einen dicken Typ vor, unsportlich und schüchtern, faul und sparsam, einen, der nicht auffallen möchte und dem du absolut vertrauen kannst.« »Ja, und?« »Der Ludwig Holzinger war das genaue Gegenteil.«

Brunngries, ein kleines Städtchen in den Chiemgauer Alpen. Als ein erfolgreicher Bauunternehmer mit besten Beziehungen tot im Bad aufgefunden wird, glauben Kriminalhauptkommissar Constantin Tischler und sein junger Kollege Felix Fink zunächst an Selbstmord oder einen natürlichen, durch den Lebensstil früh herbeigeführten, Tod. Doch bald stellt sich dies als Irrtum heraus, Ludwig Holzinger wurde zweifelsfrei ermordet.

 

Bei ihren Ermittlungen stoßen Tischler und Fink auf ein Großprojekt am Ortsausgang, mit dem nicht jeder glücklich ist. Liegt hier der Grund für einen Mord? Auch andere Motive drängen sich auf, denn eins ist schnell klar: Der Tote hat sich im Leben nicht nur Freunde gemacht…

 

Wer bei diesem Krimi aufgrund des Covers an seichten Klamauk denkt, der irrt. Es gibt durchaus zahlreiche unterhaltsame Momente, ich hatte immer wieder Grund zum Schmunzeln. Aber daneben ist es auch ein ordentlicher Krimi mit vernünftiger Ermittlungsarbeit, diversen Verhören, einzelnen Action-Einlagen und einer stimmigen Auflösung. Und wie es sich für einen Regionalkrimi gehört, wird über Sprache, Essen und Landschaftsbeschreibungen das Lebensgefühl der Alpenregion vermittelt.

 

Interessant ist die Zusammenarbeit der beiden gegensätzlichen Ermittler. Tischler kommt aus München und pflegt einen etwas anspruchsvolleren Lebensstil, Fink hingegen liebt sein Heimatstädtchen Brunngries, läuft stets im Trachtenjanker rum und liebt Mamas Küche. Besagte Mama ist übrigens die zentrale Auskunftsstelle für jeglichen Dorftratsch, wie ein Running Gag fließt das immer wieder ein.

 

Fazit: Ich fand die Lektüre genau wie beim ersten Band (den man für das Verständnis nicht kennen muss) sehr kurzweilig, Spaß und Krimiunterhaltung wechselten sich ab. Gerne lese ich bei der Reihe weiter.