Rezension

Heiligt der Zweck die Mittel ?

Die Festung (Finsterzeit 2) - Sandra Toth

Die Festung (Finsterzeit 2)
von Sandra Toth

Bewertet mit 4 Sternen

Der Plan, den Viktor, Thomas und Lara geschmiedet haben, scheint zu gelingen. Friedrich, Thomas Großvater und alleiniger Herrscher der Festung, nimmt seinen Enkel mit offenen Armen auf. Lara soll die Leitung der Krankenstation übernehmen. Sogar Viktor kann die Befehlsgewalt über die Soldaten übernehmen. Die Scharade nimmt ihren Lauf. Doch was ist nur gespielt und was geschieht aus Überzeugung ? Lara erkennt ihren gutherzigen Thomas nicht wieder. Allzu bereitwillig fügt er sich in seine Rolle .Friedrich scheint ihnen voll zu vertrauen. Zeit, die Festung zu übernehmen, denn die zurück gelassenen Dorfbewohner leiden unter dem nahenden Winter. Die pompöse Hochzeitsfeier von Lara und Thomas könnte der geeignete Zeitpunkt sein.

Die Autorin schildert sehr anschaulich die deprimierenden Zustände in der Festung. Hier die in Luxus schwelgende Oberschicht, dort die darbenden Arbeiter, die wie Sklaven leben. Es herrscht ein Klima der Angst und ständigen Bespitzelung. Thomas, Lara und Viktor müssen eine Rolle spielen, die ihren Überzeugungen völlig widerspricht. Bei Thomas war ich mir nicht sicher, ob er nicht doch die Seiten gewechselt hat. Viktor macht seine Sache gut und findet Zugang zumindest zu einem Teil der Soldaten. Lara ist in meinen Augen das schwächste Glied im Plan. Einige Male hätte ich sie am liebsten geschüttelt, weil sie Friedrich auf gefährliche Weise herausfordert . Der Schluss und damit der Höhepunkt der Erzählung ist dramatisch, wenn auch nicht wirklich überraschend. 

Der 2. Band der Trilogie ist eine gelungene , spannende und gut zu lesende Fortsetzung des 1. Bandes und macht neugierig auf das Finale.