Rezension

Hörbuch-Rezension

Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit -

Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit
von Mai Thi Nguyen-Kim

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Hörbuch von Mai welches mir Fakten zu verschiedenen Themen aufbereitet? Ein großes, fettet JAAAA!

 

Inhalt:

Fakten, wissenschaftlich fundiert und eindeutig belegt, sind Gold wert. Besonders dann, wenn Fake News oder Halbwahrheiten die öffentliche Debatte bestimmen und ein sachlicher Diskurs nicht mehr möglich ist. Ob Klimawandel, Homöopathie, Feinstaub oder Erblichkeit von Intelligenz - die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim räumt bei diesen und anderen großen Streitthemen mit diesem Missstand auf. Klarsichtig und kurzweilig legt sie dar, was faktisch niemand mehr bestreiten kann und worauf wir uns alle einigen können. Mehr noch: Sie macht deutlich, wo die Fakten aufhören und wissenschaftliche Belege fehlen - wo wir uns also völlig zu Recht gegenseitig persönliche Meinungen an den Kopf werfen dürfen.

Themen: Die Legalisierung von Drogen, Videospiele, Gewalt, Gender Pay Gap, systemrelevante Berufe, Care-Arbeit, Lohngerechtigkeit, Big Pharma vs. Alternative Medizin, Homöopathie, klinische Studien, Impfpflicht, die Erblichkeit von Intelligenz, Gene vs. Umwelt, männliche und weibliche Gehirne, Tierversuche und von Corona bis Klimawandel: Wie politisch darf Wissenschaft sein? (© Argon Verlag)

 

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, ich bin ein Fan von Mai Thi Nguyen-Kim. Ich mag es, dass sie als Wissenschaftlerin auf Themen aufmerksam macht, die sonst untergegangen wären. Ich mag es, wie sie komplexes so aufbereitet, dass ein normaler Mensch, der nicht Chemie studiert hat, es auch versteht.

Dementsprechend gespannt war ich auf „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit“ und ich muss gestehen, als Buch hätte es mir wohl eine Spur besser gefallen.

 

Nicht falsch verstehen, ich wusste, dass Mai über verschiedene Themen Fakten ausgräbt und verschiedene Studien analysiert und vergleicht. Grundsätzlich fand ich die meisten Themen auch interessant, aber manche zogen sich dann schon sehr in die Länge. Ich habe neues Wissen bekommen, aber vieles wusste ich bereits bzw. habe nie darüber nachgedacht, weil es mir ziemlich egal war.

 

Ich habe zum Hörbuch gegriffen, weil ich etwas Wissenswertes bei der Hausarbeit oder beim Spazierengehen hören wollte (das erste Drittel hörte ich bei einem XXL-Spaziergang an einen Stück). Doch ich wäre wohl hier mit dem Buch besser gefahren, denn so hätte ich Themen, die mir nicht so zusagen bzw. nicht so meine Interesse wecken überspringen bzw. überfliegen können. Beim Hörbuch musste ich dranbleiben, da die Hörkapitel wieder nur ein paar Minuten lang waren und ein ganzes Kapitel im Buch meist etwas mehr als eine Stunde gedauert hat und ich nicht wusste, wo ich überspringen könnte.

 

Doch ich muss auch zugeben, dass ich Mais Stimme gerne gelauscht habe. Sie hat eine sehr angenehme Stimme, dass man ihr gerne zuhört. Auch wenn mich nicht jedes Thema interessiert hat, hat Mais Stimme es geschafft, dass ich durchgehalten habe.

 

Fazit:

Hörbücher sind schon toll, aber manchmal wäre das normale Buch zum Lesen wohl doch die bessere Wahl. Hier wäre es bei mir jedenfalls so gewesen, denn mit dem Buch hätte ich Kapitel, die mich nicht so interessieren oder Längen im Kapitel überspringen können, beim Hörbuch war ich dem ganzen hilflos ausgeliefert. Auch wenn Mais angenehme Stimme viel gerettet hat, ganz überzeugen konnte mich „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit“ dann doch nicht. Einiges wusste ich schon und manche Themen waren mir zu ausschweifend beschrieben. Von mir bekommt das Hörbuch daher 3 von 5 Federn, aber die Sprecherin für ihre Stimme volle Punktzahl!