Rezension

Hohe Erwartungen - Große Enttäuschung

Der Thron von Melengar - Michael J. Sullivan

Der Thron von Melengar
von Michael J. Sullivan

Bewertet mit 1 Sternen

Hadrian und Royce, zwei Diebe im Staat Melengar, werden beauftragt ein Schwer zu klauen, geraten dabei aber in eine Falle und finden den König tot auf. Sofort erwacht der Verdacht, die beiden hätten den König ermordet, doch sie sind unschuldig und wollen dies beweisen…

Ich habe das Buch auf einem Trödelmarkt entdeckt und mich dafür entschieden, weil noch vor dem Klappentext stand: „Wenn dir >>Game of Thrones<< von George R.R. Martin gefällt, dann lies Michael J. Sullivan." 

Da ich „das Lied von Eis und Feuer“ erst vor kurzem verschlungen habe, ging ich mit entsprechenden Ansprüchen an das Buch und wurde leider sehr enttäuscht.

Die Story prinzipiell hat mein Interesse geweckt. Zwei „Meisterdiebe“ die in einen Mord verwickelt werden an dem sie nicht beteiligt werden. Da kann man einiges rausholen, allerdings ist es dem Autor meiner Meinung nach nicht gelungen. So spannend man es auch hätte gestalten können, das Buch hat sich total gezogen und die Geschichte war oftmals vorherzusehen, sodass mir der Spaß am Lesen verloren gegangen ist.

Auch die Charaktere sind nur oberflächlich beschrieben. Royce und Hadrian sollen immer wieder lustig wirken, allerdings wirken die Witze konstruiert und sind an vielen Stellen (meiner Meinung nach) unpassend. Auch über die Personen erfährt man nicht viel. Es wird immer wieder angedeutet, dass die Beiden zur „Riyria“ gehören, was das nun wirklich ist wird aber nicht geklärt. Auch Royce Vergangenheit wird zu Anfang des Buches angedeutet, aber keine weitere Beschreibung die die prinzipiell nicht uninteressanten Charaktere erklären würden. Dafür wird die kirchliche Geschichte in epischer Breite ausgeführt, anstatt die Geschichte fortzuführen oder besser auf die Hauptpersonen einzugehen.

Auch die anderen Charaktere konnten mich nicht überzeugen. Oft waren sie sehr sprunghaft und nicht überzeugend. Hinzu kamen mehrfach Rechtschreibfehler bzw. Wörter die absolut nicht in den Zusammenhang gepasst haben, auch wenn die Sprache sonst sehr flüssig und angenehm zu lesen war. 

Vielleicht bin ich ein wenig voreingenommen gewesen, einfach weil mit „Game of Thrones“ geworben wurde - Diese  Bücher lassen sich nicht vergleichen. Sowohl die nur oberflächlichen Charaktere, als auch die vorhersehbare Geschichte und die schwachen Konversationen kommen nicht an Martins Fantasy-Epos heran. Für GoT-Fans nicht zu empfehlen, ohne dieses „Vorwissen“ vielleicht ein netter Fantasy Roman.