Rezension

Hornbrillen-Girl ermittelt wieder mit viel Humor und Hingabe

Darf`s ein bisschen Mord sein? - Lotte Minck

Darf`s ein bisschen Mord sein?
von Lotte Minck

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich mittlerweile beim 11. Buch der Loretta Luchs-Reihe angekommen bin. Angezogen durch die immer noch wundervollen Buchcover von Ommo Wille, blieb ich wegen der spannenden Fälle und dem unschlagbaren Ruhrpott-Humor der Autorin. Man könnte meinen das so langsam ein gewisser Alltagstrott eingekehrt ist, doch da kann ich ganz klar den Kopf schütteln, denn bis jetzt bin ich immer noch begeistert. 

Da ich alle Teile der Reihe gelesen habe, würde ich empfehlen, auch wirklich bei Band 1 zu beginnen, da der Freundeskreis rund um Loretta sich mit jedem Teil immer etwas vergrößerte. Wer dies hat, dem dürfte kein Hindernis mehr im Weg stehen, um auch diesmal in diese charismatische Welt einzutauchen. 

 

Wenn die Reihe mir etwas immer wieder zeigte, dann das die alten Werte noch lange nicht ausgestorben sind. Kioske in denen man sich früher eine Süßigkeitentüte zusammenstellte oder wie diesmal, der Besuch eines Tante Emma-Ladens hielt ich für Dinge aus meiner Vergangenheit. Doch anscheinend gibt es sie noch. Darum freute ich mich so mehr in diese Welt einzutauchen, in der die Nostalgie zumindest noch etwas Bestand hat. 

 

Somit ging ich mit viel Freude an das Buch heran und war schnell wieder in der Welt, die ich so liebe. Dabei wurde ich wieder einmal nicht enttäuscht. Der Mord war zwar diesmal eher ein Unfall mit Todesfolge, aber das verbrecherische Gestrüpp darum, wieder äußerst spektakulär. Dabei zeigte sich, das die Autorin immer noch ausgefallene Charaktere in petto hat, die ich mir äußerst gut vorstellen konnte. Ich liebe einfach ihre Personen, die mit Ecken und Kanten einfach sehr realistisch wirken. 

 

Ein weiter Clou, war wieder die Einbindung eines aktuellen Themas, welches jeder der Bände bisher hatte. In diesem Buch war es der Tante-Emma-Laden von Gitti, welcher zwar an vergangene Zeiten erinnerte, aber um einiges moderner war. Sie bot zwar wenige Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Gebrauchs an, aber diese meist von Händlern aus der näheren Umgebung. So gesehen ein Bio-Tante-Emma-Laden. Angereichert mit dem Humor der Autorin, war dies eine tolle Mischung, die mich verblüffte und somit ans Buch fesselte. Bitte weiter so. 

 

 

 

Trotz des bereits 11. Bandes verblüfft mich die Autorin noch immer mit ihren tollen Charakteren und Orten. Wer wie ich, den Ruhrpott noch nie besucht hat, wird spätestens nach dieser Reihe mit auf die Liste setzen. Bis dahin genieße ich ihren herrlich lockeren Schreibstil weiter und erfreue mich an spannenden, aber auch unterhaltsamen Lesestunden mit Loretta Luchs oder auch Stella Albrecht.