Rezension

Hübsches Sommerbuch

Ein Sommer am Chiemsee - Johanna Nellon

Ein Sommer am Chiemsee
von Johanna Nellon

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bei Hannah Scheifart kommt alles auf einmal: Sie muss ihren Blumenladen schließen, erwischt ihren Freund mit ihrer besten Freundin - gute Gründe, Köln erst mal den Rücken zu kehren und sich für ein paar Tage beim Cousin am Chiemsee zu verkriechen und die Wunden zu lecken. Doch auch dort findet sie nicht ganz die Ruhe, die sie gesucht hat: Bei einem Sturm hört sie vom See Hilferufe und rettet einen kleinen Jungen. Dessen Vater ist sehr attraktiv und von ihr angetan. Doch leider ist das Leben am Chiemsee ähnlich verstrickt wie das in der Lindenstraße und so steckt Hannah in den nächsten Turbulenzen. Und als hätte das nicht gereicht, taucht auch ihr Ex wieder auf...

Das Buch liest sich flüssig und nett und ich muss sagen, Hannah tat mir mehr als einmal ziemlich leid. Allerdings fand ich die Wendungen, die die Geschichte nahm, für 265 Seiten doch ein bisschen viel, es geschieht alles sehr schnell. Dazu wird es immer dramatischer. Natürlich ist das gut für die Spannung, aber ich habe mich zwischendurch gefragt, ob man die nicht auch anders hätte herbeiführen können? Zumal manches ein bisschen klischeehaft wirkte: Die Haushälterin, die in ihren Chef verliebt ist; der Hotelchef, der sich grundsätzlich an seine Angestellten ranmacht, den seine Frau aber nicht verlässt... An einigen Stellen wäre weniger vielleicht mehr gewesen, so kam es mir ein bisschen viel des Guten vor.

Nichtsdestotrotz hatte ich ein paar schöne Lesestunden und wurde im Großen und Ganzen gut unterhalten.

Fazit: Für einen gemütlichen Sommertag durchaus geeignet!