Rezension

Hundert Jahre ungeküsst

Hundert Jahre ungeküsst - Gabriella Engelmann

Hundert Jahre ungeküsst
von Gabriella Engelmann

Bewertet mit 4 Sternen

Lange mussten ihre Eltern auf Rosalie warten. Erst sehr spät wurde ihre Mutter mit ihr schwanger und die Freude darüber war grenzenlos. Natürlich musste die Geburt Rosalies gebührend gefeiert werden - mit einem großen Fest im familieneigenen Café "Dornröschen". Doch der Vater, etwas schusselig war er, vergass eine ehemalige Klassenkameradin von Rosalies Mutter einzuladen. Diese, verbittert vom Leben und frisch von ihrem Mann verlassen, verflucht daraufhin Rosalie - in ihrem 17. Lebensjahr soll sie sterben.

16 Jahre später: Rosalie hat es geschafft - sie beginnt eine Ausbildung in dem renomierten Schlosshotel als Hotelkauffrau. Der Umzug aus ihrem Elternhaus und damit der Gewinn ihrer eigenen Freiheit, auf Grund des Fluches ist Rosalies Mutter übervorsichtig was ihre Tochter angeht, ist ebenfalls in vollem Gange. Und auch die Liebe hält Einzug in Rosalies Leben: Gleich an ihrem ersten Arbeitstag begegnet sie René Prinz und beide fühlen sich sofort von einander angezogen. Dieser ist der Sohn der Eigentümer der Hotelkette, zu der auch das Hotel gehört, in dem Rosalie ihre Ausbildung machen wird.

Rosalie und René kommen sich schnell näher, doch immer wieder verhindern Missgeschicke, Unfälle oder auch die Familie Prinz, dass sie einander wirklich glücklich machen können. René, vorher Lebemann, beginnt plötzlich zu begreifen, was wirklich wichtig ist in seinem Leben und auch die Unwegbarkeiten, die ihnen zu ihrem Glück im Weg stehen, können sie nach und nach beseitigen.

Doch Rosalie belastet etwas: Immer wieder träumt sie von einer weißen Frau, die verflucht wurde und nur Rosalie kann sie befreien. In der Nacht ihres 17. Geburtstages beschließt Rosalie, dass es an der Zeit ist, den Fluch zu brechen ...

Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine Adaption des Grimm´schen Märchens "Dornröschen". Hier wurde Rosalie Dorn (unser Dornröschchen) in die heutige Zeit versetzt und muss ihren Weg in die Erwachsenwelt, inklusive Liebe und Leid, Unglück und Glück, finden. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und leicht zu lesen, obwohl ich mir stellenweise gewünscht habe, er wäre auch fesselnder gewesen. Auf Grund dessen kam es zu kleineren Längen in der Geschichte. Die Figuren weisen eine wunderbare Vielfalt und Tiefe auf, was mich bei einem solch dünnen Buch positiv überrascht hat.