Rezension

Ich hatte mir mehr erhofft

Die Magie der kleinen Dinge - Jessie Burton

Die Magie der kleinen Dinge
von Jessie Burton

Die Kurzbeschreibung in Verbindung mit dem auffallenden Cover hatten mich angesprochen - klang "Die Magie der kleinen Dinge" doch noch einer durchaus interessanten Lektüre mit zu entdeckenden Verwicklungen und Geheimnissen.

Die hat die Handlung tatsächlich zu bieten - allerdings erst nach mehr als 300 Seiten...
Der Anfang der Geschichte ist recht einnehmend, man lernt Nella kennen und fühlt mit ihr und ihrer Nervosität, in ein Haus in einer Stadt zu ziehen, wo sie noch nie war und niemanden kennt. Abgesehen von Nella bleiben aber alle Charaktere mehr oder weniger eindimensional und auch die Handlung lässt sich vorerst kaum als solche bezeichnen. Es gibt nur Andeutungen, die beispielsweise Nellas Schwägerin gern von sich gibt und die ohne Zusammenhang zu sein scheinen und sich dem Leser ebenso wenig wie Nella erschließen. Die fragt aber nicht weiter nach, sondern lässt alles mehr und mehr auf sich zukommen.

Auch die Angelegenheit mit den Miniaturen birgt eine Menge Potential in sich, das meines Erachtens von der Autorin nicht genutzt wurde, da sich eben keine Andeutungen auf die Geheimnisse der Protagonisten offenbaren, sondern sich erst im Nachhinein einstellen - auch eine Auflösung über das Wissen der Miniaturistin habe ich vermisst.

Die letzten 150 Seiten des Buches liefern dann endlich das, was man sich von vornherein erwartet hat: eine unterhaltsame, spannende Handlung, die Entwicklung und Aufdeckung von Geheimnissen, die nun auch die weiteren Personen vielschichtiger werden lassen - allerdings konnte mich das dann für die dahin plätscherden ersten zwei Drittel des Buches nicht entschädigen.