Rezension

Innere Konflikte und magische Machtkämpfe

Jade und Obsidian - Die Legende der Zwillingsschwerter -

Jade und Obsidian - Die Legende der Zwillingsschwerter
von June CL Tan

Bewertet mit 4 Sternen

Ahn ist Waise und kämpft schon seit Jahren ums Überleben, doch als sie sich nun um die kranke Großmutter Jia kümmert, kommt sie an ihre Grenzen. In einer brenzligen Situation setzt sie ihre unterdrückte Magie ein und ihre besonderen Fähigkeiten machen sie plötzlich zu einer Schlüsselfigur in der Zukunft des Kaiserreichs. Auf einmal hat sie eine Familie und Menschen, zu denen sie gehört. Als sie aber merkt, welche Ziele ihre neuen Freunde verfolgen, muss sie entscheiden, wem ihre Loyalität gilt und welchen Preis sie zu zahlen bereit ist.   

Altan hat ziemlich genaue Pläne, wie er die Ermordung seiner kaiserlichen Familie rächen möchte und dazu gehört auch der Tod des mächtigen Lebensräubers, der gewaltige Zerstörung verursachen kann. Doch als er dann den Menschen findet, der im Besitz dieser Kräfte ist, wird alles auf den Kopf gestellt, denn Ahn scheint viel zu nett für solch tödliche Kräfte. 

Das fantastische Abenteuer besteht zu einem großen Teil aus der Suche nach den verschollenen magischen Schwertern, die Zerstörung oder Rettung bedeuten und zu denen Ahn eine besondere Verbindung hat, allerdings muss sie auch erst einmal lernen, ihre Kräfte zu kontrollieren. Außerdem geht es auch um die Beziehungen der Charaktere zueinander, da beide Protagonisten mehr oder weniger auf sich allein gestellt waren und nun nicht wissen, ob und wem sie vertrauen können. Altan hatte den Lebensräuber kaum als menschliches Individuum betrachtet, aber das ändert sich natürlich, als dieser furchteinflößende Titel dann so ein sympathisches Gesicht bekommt. 

Ihre Gefühle, ihre Pläne und Vorstellungen geraten in einen Konflikt und das macht die Charaktere einfach sympathisch, sodass ihr Abenteuer direkt spannender wird. Auch die Magie hat mir gut gefallen und wie schön sich die verschiedenen Elemente der Handlung ineinanderfügen. Asiatische Einflüsse habe ich am meisten bei den Namen der Charaktere gefühlt, aber vielleicht waren manche Anlehnungen auch einfach nicht so offensichtlich für mich, da auch mein Wissen über chinesische Kultur und Mythologie begrenzt ist. Das hat meinen Spaß an der Geschichte aber nicht gemindert, man kann der magischen und spannenden Handlung sehr gut folgen. Bei dem halb-offenen Ende hätte ich mir auch glatt eine Fortsetzung gewünscht, aber ich bin auch so absolut zufrieden.