Rezension

Jupp will es wissen

Nur Helga schwamm schneller -

Nur Helga schwamm schneller
von Dany R. Wood

Bewertet mit 4 Sternen

„...“Inge hat eine neue Haarfarbe! Das sieht man doch!“, ließ Käthe die Neuigkeitsbombe platzen...“

 

Natürlich hat Jupp das nicht gesehen. Damit hängt im Hause Brackes mal wieder der Haussegen schief. Am Abend aber muss Käthe erleben, dass dies in anderen Familien nicht viel anders aussieht, als sie bei ihrer Freundin Margot zum 80. Geburtstag eingeladen ist. Dort kommt es noch schlimmer. Am nächsten Morgen wird Margot tot in ihrem Pool gefunden.

Der Autor hat erneut einen spannenden und amüsanten Krimi geschrieben. Wieder gelingt ihm die Balance zwischen schwierigen Ermittlungen und humorvollen Sequenzen im Privatleben der Protagonisten.

Der Schriftstil lässt sich flott lesen.

Auch im Rathaus gibt es Neuigkeiten. Doris will sich von ihrem Mann trennen. Als Jupp sie darauf hinweist, ob sich die Ehe nicht doch noch flicken lässt, bekommt er zur Antwort:

 

„...Ach Jupp, das bringt doch alles nichts. Einen Platten kannst du zwar flicken, aber es bleibt immer ein Reifen mit Knacks...“

 

Jupp hat den Ehrgeiz, den Fall selbst zu lösen, ohne die Kriminalpolizei einzubeziehen. Deshalb hat er auch bei seinem Freund eine Obduktion angeordnet, obwohl ein Unfall nicht auszuschließen wäre. Allerdings weiß ich als Leser in dem Moment schon einiges mehr als Jupp. Der muss erst noch auf die Ergebnisse warten.

Die ganze Familie Brackes mischt erneut bei den Ermittlungen mit. Jupps Verhörmethode muss zwar noch verfeinert werden, aber manch eine kommt doch ins Schwätzen. Das führt dazu, dass man erst einmal das Motiv bei den anderen sieht.

Wie immer sorgt Oma Käthe trotz Trauer für ungewohnte Lachmomente, selbst zur Beerdigung. Ihr Lebensmotto hat was:

 

„...Ja, das Schöne am Älterwerden ist, dass es einem am Allerwertesten vorbeigeht, was andere denken...“

 

Die Verhältnisse im Hause der Toten zeichnen sich durch komplexe Beziehungen zwischen den Protagonisten aus. Bisher hatte Margot das Sagen. Jetzt werden die Karten neu gemischt. Fast jeder hätte ein Motiv für den Mord. Margot hatte auf ihrem Geburtstag angekündigt, das Backwaren – Imperium verkaufen zu wollen. Mit dem Geld wollte sie ihre restlichen Jahre genießen. Das hat nicht jedem gepasst.

Im Hause Backes macht man sich Sorgen um Käthe. Eva, die Tochter aus Berlin, rät zu einem Vitamincocktail. Käthes Antwort daraf:

 

„...Ich hatte gestern Abend ein paar Jägermeister – da hat einer allein schon über fünfzig Kräuter! Mein Bedarf ist gedeckt...“

 

Nach der Eröffnung des Testaments fallen die Puzzle plötzlich an ihre richtige Stelle. Jupp gelingt es, den Fall zu lösen.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen Allerdings habe ich leise Zweifel, ob wirklich die richtigen Täter erwischt worden sind.