Rezension

Klimawandel

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen -

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
von John Ironmonger

Bewertet mit 5 Sternen

"Wir sind alle Frösche in einem Topf, die nicht merken das sie gekocht werden." Diese sehr treffende Metapher liest man gleich mehrfach im Buch. Meist gebraucht Hauptfigur Tom sie um zu verdeutlichen, wie wir Menschen sehenden Auges in die Klimakatastrophe steuern. Die Erde wird sich, ebenso wie das Wasser im Kochtopf, immer mehr erwärmen, das Eis der Polkappen schmelzen, der Meeresspiegel ansteigen und laut Toms Prognose wird Politiker Causley dann nicht mehr im Wohnzimmer seines Hauses im kleinen englischen Küstenort St. Piran sitzen können, ohne zu ertrinken.

Genau dieses Szenario, Gegenstand einer aberwitzigen Wette zwischen dem jungen Studenten Tom und dem Klimawandelleugner Causley, zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Anhand dieser Wette sind die Lebensläufe der Figuren miteinander verbunden und der Leser begleitet die beiden Männer. Immer wieder wird ihre Geschichte aufgegriffen, wobei es verschiedene, unterschiedlich große Zeitsprünge gibt. Über Jahrzehnte hinweg bekommen wir so immer wieder Einblicke in das Leben der Figuren, ihre Arbeit, ihre persönliche Entwicklung und auch in die vortschreitenden klimatischen Veränderungen.

Der Autor schickt uns Leser mit wunderschönen Worten an wunderschöne Orte und während er und oppulent von diesen Orten vorschwärmt mahnt er gleichzeitig wie fragil und zerbrechlich dies alles ist. Die Figur Tom ist hierbei der erhobene Zeigefinger, der oft sehr radikal und unverblühmt die Zukunft unseres Planeten aufzeigt, während der Politiker Causley stellvertretend für die Menschen steht, die die Klimakrise leugnen, gar für eine Verschwörung halten. Natürlich sind die Figuren hier vielleicht etwas überzeichnet, aber letztlich doch gar nicht so weit von der Realität entfernt. Auch die beschriebenen Klimafakten sind reale Probleme, die beschriebenen Szenarien längst keine bloße Utopie. 

Das Buch verpackt eine eindringliche Message in eine teils durchaus ironische Geschichte. Der Stil des Autors macht das Lesen zu einem Erlebnis, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Eine absolute Leseempfehlung!