Rezension

Hochaktueller, wundervoll geschriebener Roman, der sensibilisiert...!

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen -

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
von John Ironmonger

Bewertet mit 5 Sternen

"Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen" von John Ironmonger ist als gebundene Ausgabe mit wunderschön illustriertem Schutzumschlag beim S. Fischer Verlag erschienen und bietet 416 Seiten allerfeinsten Lesegenuss.
Erneut entführt uns der Autor in seinem neuen Roman nach St. Piran, dem beschaulichen Dörfchen in Cornwall.

Mit dem Studenten Tom und dem Politiker Monty treffen Welten aufeinander, und nach hitzigen Diskussionen im örtlichen Pub beschließen die beiden ungleichen Protagonisten den Mittsommerbend mit einer außergewöhnlichen und folgenschweren Wette...!

Für mich als Leserin war die Rückkehr nach St. Piran wie ein Nachhausekommenund ich war wirklich froh, wieder dort zu sein! Anfangs musste ich mich hineinfinden, um mit den Zeitsprüngen zurechtzukommen, aber trotzdem habe ich diesen Roman von Anfang an geliebt und war direkt wieder mittendrin in dem kleinen cornischen Fischerdorf.

Die Idee des Plots gefällt mir richtig gut und es ist ausgesprochen lehrreich, die Entwicklung des Klimas an diesem Beispiel über 50 Jahre mitzuverfolgen, zudem ich definitiv mitgefiebert habe, wer die Wette wohl verlieren würde...

John Ironmonger hat seine Charaktere so gegensätzlich, so schwarz und weiß gezeichnet, dass es sowohl Freude als auch Qual ist, mitzuerleben, wie die beiden sich zusammenraufen und extreme Situationen miteinander meistern müssen! Tom, der sich unermüdlich für das Klima engagiert und versucht, den Menschen die Augen zu öffnen und auf der anderen Seite Monty, der typische Politiker, der mit vielen Worten wenig sagt und versucht, eher abzulenken und unbequeme Wahrheiten zu verschleiern...

Ironmonger hat diesen wunderbaren, unnachahmlichen Schreibstil, eine Kombination aus Poesie und Wortwitz, die bezaubert und häufig auch amüsiert.
So vermittelt er seine Botschaft fast spielerisch leicht und regt gerade dadurch zum intensiven Nachdenken an, was dem Ganzen umso mehr Gewicht verleiht, so daß eine drängende moralische Keule keineswegs vonnöten ist!

Ein wundervoll geschriebener, wichtiger Roman, der fesselt und mich sensibilisiert, aber dennoch hoffnungsvoll zurückgelassen hat...!