Rezension

Kristina, schreib unbedingt weiter in deinem Israel!

Papierjunge - Kristina Ohlsson

Papierjunge
von Kristina Ohlsson

Bewertet mit 5 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Heute habe ich einen Thriller für euch. Mal wieder ein etwas anderes Genre…Abwechslung muss ja auch sein!

“In vielerlei Hinsicht wurde 2012 das beste Jahr, das ich je erlebt habe. Unter einem sternenklaren Himmel saß ich im geschichtsträchtigen American Colony Jerusalem und schrieb dieses Buch. Davon hatte ich schon so lange geträumt – in Israel zu sitzen und ein Buch schreiben zu dürfen. (…) Kein Wunder, dass ich traurig war, als es zu Ende ging. ( …) Und ich würde furchtbar gerne nach Jerusalem zurückkehren, um dort noch mehr Bücher zu schreiben.”

(aus dem Nachwort von Papierjunge, S. 570 f.)

Allgemeines:

Der Papierjunge erscheint heute bei Limes. Und da der Rest meiner Rezension ausführlicher ausfällt, möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht mehr schreiben.

Inhalt:

„In der Nacht erwacht er zum Leben, erwählt ein Kind und verschwindet mit seinem Opfer in der Dunkelheit. Der Papierjunge. Eigentlich glaubt niemand an die jüdische Sagengestalt – bis an einem eiskalten Wintertag in Stockholm eine Erzieherin vor den Augen von Schülern und Eltern erschossen wird. Als wenig später zwei Kinder verschwinden, fragen sich die Ermittler Fredrika Bergman und Alex Recht, ob der Junge aus der Legende etwas mit den Vorfällen zu tun haben könnte. Die Ermittlungen führen Fredrika nach Israel, wo sie mit einem grausamen Verbrechen aus der Vergangenheit konfrontiert wird …“ (Quelle: Bloggerportal)

Meine Meinung:

Kristina Ohlsson ist mir schon als Autorin spannender Bücher bekannt und ich war sehr neugierig auf dieses Buch. Es hat mich nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil: Ich halte es für ihr bestes!

Orte der Handlung sind Stockholm und einige Städte in Israel. Ohlsson konstruiert verschiedene Szenarien, die sie am Ende des Buches gekonnt zusammenführt. Sie arbeitet zum einen mit Rückblenden, wobei sie diese so geschickt inszeniert, dass man sehr genau zwischen den Zeilen lesen muss, um zu erkennen, welche der genannten Personen gemeint ist. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Ein zweites Szenario bildet der Ortswechsel. Sowohl Schweden als auch Israel sind Schauplätze, die eine wesentliche Bedeutung für den Plot haben. Das dritte Szenario bildet die Verwicklung der Protagonisten in den Plot vor dem Hintergrund ihrer Biografie.

Man merkt: Das Buch muss erarbeitet und dann genossen werden. Jede Zeile ist wichtig, nichts darf überlesen werden.

Zu einigen Protagonisten:

Ermittlergruppe um Alex Recht

Frederika Bergmann, eine Kommissarin, die sich zwischen Beruf und Familie aufreibt
Peter Rydh, vorläufig aus dem Polizeidienst entlassen, arbeitet als Sicherheitschef in einer jüdischen Gemeinde, muss aber am Rande mitmischen
Eden Lundell, arbeitet für die Säpo, ist ein Bindeglied zwischen so einigen Menschen und Ereignissen…
Efraim Kiel, ein Agent des Mossad und noch viel mehr…

zwei verschwundene Jungen
Eltern, die äußerst schweigsam sind
der Papierjunge – eine facettenreiche Erscheinung
weitere Personen, die hier zwar nicht erwähnt werden, aber nicht ” überlesen” werden sollten

 Die Handlung:

Der Papierjunge treibt sein Unwesen in der Kindheit einiger Menschen und richtet Grausames an. Die Polizei hat viele lose Enden in der Hand und braucht lange, um Zusammenhänge zu erkennen und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Kann sie den Fall überhaupt wirklich lösen? Der Leser ist den Ermittlern immer ein Stück voraus, was die Lektüre so richtig spannend macht.

“Ein verschwundenes fünfjähriges Mädchen.

Eine erschossene Erzieherin.

Zwei ermordete Zehnjährige.

Und eine Menge seltsamer Umstände, aus denen er nicht schlau wurde. Papiertüten mit Gesichtern.”

(Papierjunge, S. 355)

Fazit:

Kristina, schreib unbedingt weiter in deinem Israel!