Rezension

Spannung und Legenden

Papierjunge - Kristina Ohlsson

Papierjunge
von Kristina Ohlsson

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT

In der Nacht erwacht er zum Leben, erwählt ein Kind und verschwindet mit seinem Opfer in der Dunkelheit. Der Papierjunge. Eigentlich glaubt niemand an die jüdische Sagengestalt – bis an einem eiskalten Wintertag in Stockholm eine Erzieherin vor den Augen von Schülern und Eltern erschossen wird. Als wenig später zwei Kinder verschwinden, fragen sich die Ermittler Fredrika Bergman und Alex Recht, ob der Junge aus der Legende etwas mit den Vorfällen zu tun haben könnte. Die Ermittlungen führen Fredrika nach Israel, wo sie mit einem grausamen Verbrechen aus der Vergangenheit konfrontiert wird ... (Klappentext)

MEINE MEINUNG:

Um in die Geschichte hineinzufinden brauchte ich ein wenig. Zu Beginn hat man als Leser viele lose Fäden in der Hand und viele Protagonisten die man voneinander trennen muss.

Dieses Buch war mein erstes von Kristina Ohlsson, ich hatte nicht das Gefühl dass mir die vorherigen Bücher für das Verständniss abgehen würden.

Nachdem man allen Personen begegnet war steigt man ein wenig schleppend ein in die Geschichte. Bis es die ersten konkreten Spuren und verständlichen Zusammenhänge zu erkennen gibt muss man mit vollster Konzentration lesen. Sonst verliert man schnell den Faden.

Ist der Einstieg geschafft wird die Erzählung rund um den Papierjungen richtig spannend. Die losen Fäden zu Beginn fangen an gar nicht mehr so verloren zu wirken.

Die Autorin verknüpft großartig verschiedene Handlungen und wechselt zwischen den Sichtweisen der Personen hin und her (allerdings glücklicherweise nicht in der Ich-Form erzählt).

Ein Problem hatte ich allerdings immer mal wieder:
Als Leser bekommt man alle Informationen mit, die die Charaktere (teils eigenmächtig) sammeln. Von Zeit zu Zeit kam ich allerdings durcheinander, welche Person nun über welche Information verfügt. Besonders bei Fredrika und Eden brachte ich im Kopf die Informationen schnell durcheinander. Vor allem weil die beiden gleichzeitig für die Spurensuche Schweden verlassen. Beim lesen hat man schnell raus, um wen es sich dreht, doch wusste derjenige über die Sache xy Bescheid, oder war das doch jemand anderes?

Zum Ende der Geschichte wird es sehr rasant und ich muss zugeben das mich einiges wirklich überrascht hat. Allen voran die "Fragmente" der "Nachher-Erzählung" die immer mal wieder eingeflochten sind.

Eden hat es mir besonders angetan. Sie war für mich der spannendste Charakter. Auch war es toll von Alex zu lesen. Federika (die mir eine konstante Person zu sein scheint in Ohlssons Thrillern) blieb für mich relativ farblos. Zwar ist ihre Ermittlung ebenfalls spannend zu verfolgen, doch hatte sie es mir als Protagonist nicht so angetan wie Eden. Gut möglich dass sich das in den anderen Federika-Bergmann-Fällen anders verhält.

MEIN FAZIT:

Nach ein paar Längen ein spannender Thriller wie man sie aus Schweden gewohnt ist. Die Geschichte des Papierjungen wird mir im Gedächtnis bleiben!