Rezension

Lauren Kates Bücher und ich werden einfach keine Freunde...

Teardrop
von Lauren Kate

Eins müsste Eureka ihre Mutter versprechen, und zwar, dass sie niemals eine Träne vergießen würde. Daran hat sich Eureka eisern gehalten, sogar als ihre geliebte Mutter Diana auf mysteriöse Weise bei einem Autounfall stirbt. Dann trifft sie auf den geheimnisvollen Ander. Immer wieder sucht er ihre Nähe und warnt sie vor einer großen Gefahr. Nach und nach beginnt Eureka ihm zu vertrauen, doch ob das die richtige Entscheidung ist? Brooks, Eurekas bester Freund, ist nämlich alles andere als begeistert von Ander und versucht Eureka von ihm fernzuhalten. Schon bald drängen sich ihr viel zu viele Fragen auf: Was will Ander wirklich? Was hat das alles mit dem Versprechen zu tun, das sie ihrer Mutter vor langer Zeit gab? Und was hat Eurekas Familie mit der Sage um die versunkene Stadt Atlantis zu tun? 

Dieses Buch ist das beste Beispiel dafür, dass ein hübsches Cover noch lange kein gutes Buch macht. Da kann es noch so ansprechend sein... Ich war schon von Lauren Kates "Engelsnacht" nicht wirklich begeistert, und bin mit gemischten Gefühlen an diesen Teil ihrer neuen Trilogie ran gegangen. 

Angefangen hat es mit Eureka (ein gewöhnungsbedürftiger Name!), einer, wie ich finde, sehr nervigen Hauptprotagonistin. Sie war sowas von verbittert, stur und verschlossen gegenüber anderen, dass ich sie mehrmals hätte schütteln, oder noch besser ihr eine hätte kleben können! Ich verstehe schon, dass es schwierig ist den Tod eines Menschen zu verarbeiten, aber bei ihr hatte ich manchmal das Gefühl, als ob sie anderen die Schuld für Dianas Unfall in die Schuhe schieben wollte! Unverständlich für mich, war auch ihre "Vernarrtheit" - anders kann man das nicht beschreiben - in Ander. Denn sein wir mal ehrlich: Der Junge war echt komisch. Und damit meine ich nicht lustig-komisch, sondern merkwürdig-komisch. Schon allein die Stelle nach Eurekas erstem Autounfall, als Eureka angefangen hatte zu weinen (Wo ich mich auch echt gefragt hatte: Warum? Wenn sie schon bei dem Tod ihrer Mutter nicht weint, warum flennt sie dann rum, wenn ihr jemand in die Karre fährt? Obwohl sie ja auch völlig unverletzt geblieben ist. Aber gut, ich schweife ab... ). Jedenfalls nimmt Ander an der Stelle mit dem Finger ihre Träne auf, und tut sie sich selbst in den Augenwinkel. Ich meine: Häh?! Wie gruselig war das bitte? Der Kerl hatte doch quasi einen Leuchtpfeil mit der Aufschrift "Superschräg" über dem Kopf. Ich hätte mich an Eurekas Stelle so gut es ging von in ihm ferngehalten! Trotz seiner so angeblich unglaublichen türkisfarbenen Augen. Aber Eureka hält sich natürlich nicht von ihm fern, und Ander textet sie mit mysteriösem Geschwafel zu. Oberhaupt schwafelt so ziemlich jeder in diesem Buch mysteriös daher (Ausnahmen bestätigen die Regel!). Ich hab mich mehrfach gefragt, warum nicht einfach mal jemand Klartext sprechen konnte! Und das alles, obwohl ich bei Ander zuerst dachte: "Super, mal keinen selbstgefälligen Bad Boy mit einem Adonis-Körper (obwohl er den trotzdem hat), strahlend gutem Aussehen und lockeren Sprüchen!" Aber mal ehrlich, bevor ich den blassen und langweiligen Ander nehme, lese ich lieber vom tausendundeinsten Bad Boy. Ander hatte auf mich nämlich ungefähr so viel Ausstrahlung wie ein Baum. Und das meine ich nicht im positiven Sinne! 
Brooks, Eurekas bester Freund, war anfangs noch ganz nett, mit seinem selbstbewussten Auftreten und seinen coolen Sprüchen, machte aber zunehmend nur noch ominöse Andeutungen und ging mir mit seinem Beschützerinstinkt Eureka gegenüber gehörig auf die Nerven. Und die hat sich dann immer, reichlich dümmlich gefragt, warum er das wohl mache. Ja, warum wohl? In diesem Moment hätte ich sie am liebsten gepackt und angebrüllt: "Weil er auf dich steht du blinde Nuss!!!" Spätestens nach seinem "Wandel" war Brooks genauso seltsam wie Ander (Ich weiß das Wort seltsam wiederholt sich, aber es passt einfach wie Faust aufs Auge!).
Cat fand ich noch mit am symphatischsten, auch wenn mir ihr hoher Männerverschleiß zwischenzeitlich ein bisschen Sorgen machte.
Eurekas Familie ging, für mich persönlich, in der Geschichte unter. Claire und William, ihre beiden Geschwister, waren ganz niedlich, blieben aber blass. Genauso wie der Rest der Familie, ihr Vater und ihre neue "böse" Stiefmutter Rhoda.
Madame Blavatsky hatte dann endlich ein bisschen Spannung und Schwung in die Geschichte gebracht, was auch bitter nötig war, denn einen richtigen Spannungsbogen gibt es meiner Meinung nach nicht. Die Geschichte dümpelt regelrecht dahin, und eigentlich hatte ich auch nur weitergelesen, weil ich wissen wollte, was das ganze mit der versunkenen Stadt Atlantis zu tun hatte.
Bis zur 400ten Seite, hätte ich auch bestimmt nur 2 Sterne gegeben, wenn nicht das Ende, mit einer wirklich spannenden und interessanten Wendung gekommen wäre.

Fazit: Für mich leider enttäuschend. Eine nervige Hauptprotagonistin, "seltsame" (da ist das Wort wieder!) Nebencharaktere und eine vor sich hin dümpelnde Geschichte. Nur das Ende konnte noch etwas rausreißen. Aber spätestens nach dem Buch weiß ich, dass ich um Lauren Kates Werke demnächst einen großen Bogen machen, und diese Reihe definitiv nicht weiter verfolgen werde! 3 Sterne von mir.