Rezension

Leidenschaftliche Geschichte, die allerdings noch einige kleinere Schwächen aufweist

Passion. Leidenschaftlich begehrt - S. Quinn

Passion. Leidenschaftlich begehrt
von S. Quinn

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Leidenschaftlich begehrt", der erste Band der "Passion"-Trilogie, hat mein Interesse sofort erweckt, denn das Cover ist nicht nur sehr ansprechend, sondern auch die vielen positiven Stimmen von Lesern, die das Buch bereits verschlungen haben. Meine Erwartungen waren demnach sehr hoch, allerdings muss ich leider sagen, dass ich am Ende doch ein klein wenig enttäuscht bin.

S. Quinn kann definitiv schreiben und ich bin trotz der winzig kleinen Enttäuschung geradezu durch die Seiten geflogen, denn hier wird einfach alles sehr detailliert beschrieben, sodass ich mir vieles bildlich vorstellen konnte. Auch die Dialoge sind zum Großteil sehr gelungen und konnten mich durchaus unterhalten. Mein Problem, das ich mit dem Buch hatte, ist eher die Tatsache, dass die Autorin hier fast schon zu viele Ideen hatte, die sie möglichst alle in die Geschichte einbauen wollte. Dies kann gut gehen, in diesem Fall passierten mir manche Dinge allerdings viel zu schnell und vorhersehbar, sodass eine gewisse Spannung hier nicht aufkam.

Seraphina und Patrick fand ich beide interessant, sympathisch und vielseitig, zum Großteil sind sie dazu sehr gut ausgearbeitet. Problem war jedoch, dass ich ihre Geschichte stellenweise nicht glaubwürdig fand. Obwohl sie sich erst zwei Mal begegnet sind, erzählt Patrick direkt seiner Mutter, dass er mit ihr die richtige Frau fürs Leben gefunden hat und erzählt dies auch direkt Seraphina weiter, die relativ schnell mit auf den Zug springt und vieles direkt zulässt. Sowas kann natürlich prickelnd sein, für mich ging es jedoch alles viel zu schnell, sodass ich immer wieder das Gefühl hatte, dass ich etwas zwischen ihnen verpasst hätte. Hätte man sich hier etwas mehr Zeit gelassen und dafür ein paar kleinere Flirtereien eingebaut und nicht sofort die ganz große Liebe beschrieben, hätte ich hier sicherlich mehr Spaß daran gehabt.

So mittelmäßig ich die Liebesgeschichte fand, desto rührender fand ich die Geschichte zwischen Seraphina und Patricks Neffen Bertie. Dieser braucht dringend ein neues Kindermädchen und Seraphina nimmt diesen Job nur allzu gerne an, denn sie liebt Kinder über alles und kümmert sich leidenschaftlich gern um diese. Obwohl Bertie recht schwierig ist, mit Wutausbrüchen zu kämpfen hat, nicht mehr spricht und nur Lakritzstangen und Milch zu sich nimmt, findet sie doch einen Draht zu ihm. Diese Annäherung zwischen den beiden Figuren fand ich wirklich sehr schön und kann der Autorin dafür nur ein Kompliment aussprechen.

Auch Patricks Familiengeschichte fand ich sehr interessant und vor allem tragisch, auch wenn ich finde, dass man sich dabei etwas zu viel im Kreis gedreht hat. Ich hoffe jedoch, dass sich dies in den anderen beiden Bänden, die in diesem Jahr noch erscheinen werden, ändern wird. 

Das Cover ist wunderschön anzusehen und sehr sinnlich, sodass ich dadurch erst auf das Buch aufmerksam geworden bin. Die Kurzbeschreibung klingt ebenfalls sehr interessant, wenn auch etwas klischeehaft. Wenn man sich jedoch darauf einlässt, findet man hier eine gute Geschichte vor.

Insgesamt hat mir "Leidenschaftlich begehrt" trotz einiger kleinerer Schwächen bei der Liebesgeschichte gut gefallen, sodass ich die nächsten beiden Bände definitiv lesen möchte. Wer mal eine leidenschaftliche Liebesgeschichte mit einer interessanten, aber auch mysteriösen Familiengeschichte lesen möchte, sollte demnach unbedingt zu diesem Buch greifen.