Rezension

Mich konnte das Werk nicht überzeugen!

Passion. Leidenschaftlich begehrt - S. Quinn

Passion. Leidenschaftlich begehrt
von S. Quinn

Bewertet mit 2 Sternen

Seraphina Harper lebt zusammen mit ihrer kleinen Schwester Wila auf einem Hausboot am Rande Londons. Da sie niemanden hat, der sich mit um Wila kümmert, liegt es an ihr, die Studiengebühren für die Ballettschule, die ihre Schwester besucht, zusammen zu bekommen. Doch dann passiert das Unglaubliche, sie verliert ihren Job. Nun gibt es nur noch eine Möglichkeit, um den Ausfall wiedergutzumachen. Sie muss den Job als Nanny in einem Schloss in Schottland antreten. Das Mansfield Castle gehört zu einem der schönsten Häuser der nordischen Landschaft, doch birgt es auch große Geheimnisse. Das muss Sera gleich nach ihrer Ankunft bereits am eigenen Leib erfahren, denn nicht nur ihr Schützling Berti wirkt verstört, auch die Haushälterin scheint eine Ausgeburt der Unhöflichkeit zu sein. Einzig der Lord von Mansfield Castle, Patrick, scheint die Arbeit dort erträglich zu machen, wäre dort nicht der kleine Klassenunterschied und die böse Haushälterin.

"Passion - Leidenschaftlich begehrt" bildet den Auftakt zu einer erotischen Trilogie aus der Feder von S. Quinn, die bereits Erfahrung im Bereich des Journalismus und des Ghostwritings gesammelt hat. Mit diesem Werk beschreibt sie einen interessanten Einstieg in die Welt der Romane.

Bevor ich mich nun der genauen Beurteilung zuwende, möchte ich das Buch gerne in verschieden Bereiche aufteilen, denn es fällt schwer, das Buch zusammenhängend zu bewerten. Dafür ist es einfach zu verschieden.
Aber zunächst muss ich sagen, dass sich die Geschichte wirklich leicht und flüssig lesen lässt. Mittels kurzer Kapitel hat der Leser regelrecht das Gefühl, durch die Handlung zu fliegen. Das ist von großem Vorteil, denn nicht alle Bereiche sind tatsächlich aufregend und fesselnd.

Für mich gibt es in diesem Werk vier Bereiche, die sich zu bewerten lohnen: Der Anfang, das Kind, die Erotik und das Ende.

Zum Anfang kann ich bedenkenlos meine Empfehlung ausdrücken, denn mit genau den richtigen Worten erzeugt Autorin S. Quinn Dramatik und Faszination. Die Verzweiflung Seras ist zu spüren und der neue Weg, auf den sich Sera einlässt, birgt viele Hoffnungen. Hier passt einfach alles und der Leser wird neugierig auf mehr. Außerdem lernt der Leser die junge Protagonistin kennen und kann sich gut in sie hineinversetzen, denn sie macht einen sehr sympathischen und reizenden Eindruck.

Das Kind Berti, der 5-jährige Neffe von Patrick Mansfield, bildet einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt in der Geschichte, schließlich ist er der Grund, weshalb sich Sera auf den Weg nach Schottland macht. Durch ihn wird eine gewisse Tragik deutlich, denn der Junge ist gestört. Er verweigert die Aufnahme normaler Nahrung und hat aufgehört zu sprechen. Alles weist auf Missbrauch hin. Generell ist S. Quinn eine gute Persönlichkeit des Kindes gelungen, doch die Umstände stören ein wenig. Das Kind ist auffällig, wird aber von niemandem umsorgt. Die Haushälterin möchte das Kind am liebsten unauffällig beseitigen lassen. Die ganze Szene wirkt so surreal, dass es kaum möglich scheint, dass noch niemand dort eingegriffen hat. Außerdem ist der Junge für einen 5-jährigen schon wirklich sehr erwachsen. Er kann schon lesen, rechnen und die alltäglichen Dinge, wie sich kleiden, waschen und zu Bett gehen, alleine erledigen. Es tut mir wirklich leid, es kann bestimmt solche Kinder geben, doch im Zusammenhang mit seiner sonstigen Verfassung wirkt das alles etwas abgehoben und deplatziert.

Dann muss ich noch etwas zum erotischen Teil loswerden. Auf dem Buchcover steht geschrieben, dass es sich um einen erotischen Roman handelt. Nun dazu muss ich nun aber mal fragen, warum ein Buch, das gerade einmal drei oder vier kleinere sexuelle Handlungen anspricht, gleich als Erotik-Roman betitelt wird. Da gibt es in manch einem "normalen" Roman schon mehr zu lesen. Außerdem sind diese Sequenzen noch nicht einmal besonders anregend oder fantasievoll beschrieben. Diese Passagen wirken eher gestellt und wie auf einer Liste abgehakt. Mich konnten sie jedenfalls nicht überzeugen.

Das Ende soll nun das große Finale bilden und dem Leser Vorfreude auf die nächsten Bände machen. Nun gut, es ist ein gelungener Abschluss, der sich vernünftig und schlüssig lesen lässt. Dennoch kann Autorin S. Quinn hier nur bedingt Spannung und Aufregung aufs Papier zaubern. Natürlich kann der Leser eine gewisse Neugierde aufbauen, doch ein Muss ist nicht erzeugt worden. Schade, hier hätte sich einfach mehr ergeben können.

Fazit: Alles in allem liest sich das Buch gut und flüssig. Es ist unterhaltsam, Seras Geschichte mitzuerleben, doch der große Hype bleibt leider aus. Weder durch eine prickelnde Erotik, noch durch große Leidenschaft oder Spannung kann das Werk überzeugen. Deshalb kann ich leider nur 2 von 5 Sternen vergeben. Ich selbst werde mir die nächsten Bände durchlesen und bin voller Hoffnung, dass sich das Ergebnis lohnen wird.