Rezension

Viva la méxico!

Die Blumentöchter -

Die Blumentöchter
von Tessa Collins

Bewertet mit 4.5 Sternen

Viva la méxico!

Mit der Blumentöchter-Reihe folgt Tessa Collins (Pseudonym der deutschen Autorin Silke Ziegler) dem Stickmuster der überaus erfolgreichen 7-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley. Nur sind es hier keine Schwestern, die ihre familiären Wurzeln ergründen wollen, sondern Cousinen. Ausgangspunkt ist die Gärtnerei Blooming Hall in Cornwall, wo Großmutter Rose bis zu ihrem Tod die Fäden in der Hand hielt. Ihre fünf Enkelinnen haben alle auf irgendeine Weise noch „Lücken“ in ihrem Stammbaum, die es zu erforschen gilt.

Den Anfang macht Dalia, deren olivfarbene Haut und dunkle Haare nicht wirklich nach Cornwall zu passen scheinen. Kein Wunder - denn ihr Vater ist Mexikaner. Mehr weiß sie allerdings gar nicht über ihn, denn ihre Mutter konnte ihr dazu nichts erzählen - sie starb bei Dalias Geburt. Ihre Großmutter zog das Mädchen auf und erst nach Roses Tod findet Dalia eine Spur zum mexikanischen Teil ihrer Familie. Doch warum hat die Großmutter ihr diese Spur zeit ihres Lebens verschwiegen? Nach dem Tod der geliebten Großmutter wird Dalias Sehnsucht nach familiärer Zugehörigkeit übermächtig und sie macht sich auf nach Mexiko...

Das bewährte Rezept „junge Frau sucht die Wurzeln ihrer Familie in exotischen Ländern“ geht auch hier voll auf. Vor dem Hintergrund der Maya-Kultur erzählt die Autorin eine spannende Familiengeschichte, die natürlich auch eine gute Prise Romantik beinhaltet. Zwar wirkte die Ausgangssituation mit den fünf Cousinen schon ein wenig konstruiert auf mich, aber was solls - ich wollte mehr über ein exotisches Land lesen, und das konnte ich auf diese Weise!

Dalias Spurensuche war zum Glück weniger konstruiert und es wirkte zumeist nachvollziehbar und natürlich, wie sie Stück für Stück ihrem Vater auf die Spur kommt. Lediglich ihre Ankunft in Mexiko mit dem Abstecher in einen Slum (mehr will ich nicht verraten) empfand ich als etwas übertrieben und teilweise auch nicht ganz logisch. Hätte man sich vorstellen können, dass es tatsächlich so abläuft, wenn eine junge Frau von zwei Kriminellen „gekidnappt“ wird? Da hatte ich meine Zweifel... aber das war nur eine kurze Episode und danach hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Man konnte sich fallen lassen in die Beschreibungen des Landes und der Maya-Kultur, man konnte dem Roman auch einiges Wissenswertes darüber entnehmen und hat so nebenher auch gleich eine Art Reise- und Kulturführer in der Hand.
Genau diese Mischung aus „Urlaubsbuch“ und Familiengeschichte lieben die Leser (so schon bei Lucinda Riley) und dieses Erfolgsrezept lässt sich auch hier wunderbar lesen. Für mich die (fast) perfekte Ferien- und Sommerlektüre, mit der man den preiswertesten Mexiko-Urlaub aller Zeiten verbringen kann (oder aber man ist so fasziniert, dass man nach der Lektüre sofort Urlaub dort bucht...). In beiden Fällen ein Gewinn für die Leser :-)

Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten „Urlaubsziele“, die in dieser Reihe kommen werden - Island (Teil 2 erscheint Ende Oktober 2024) und Sri Lanka (Teil 3 erscheint im Mai 2025).