Rezension

Lesenswert

Alles still auf einmal
von Rhiannon Navin

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Buch über Trauerbewältigung und PTBS

In erster Linie dürfte dieses Buch Emotionen beim Leser auslösen. Aber es ist vielmehr als eine traurige Geschichte. 

Die Autorin hat aus der Sicht des 6-jährigen Zach geschrieben, der einen Amoklauf in seiner Schule überlebte- sein älterer Bruder wurde dabei getötet. 

Die kindliche Perspektive macht die Geschichte insofern interessant, als dass Zach die Welt (sowohl generell als auch die der Erwachsenen) nicht mehr versteht und zudem mit einer unbehandelten PTBS zurückbleibt. Zusätzlich bleibt er vorerst in seiner Trauer fast allein, weil die Eltern mit ihrer eigenen Trauerbewältigung zu kämpfen haben, die sich bei den Elternteilen unterschiedlich auswirkt. 

Nun meine negative Kritik: Die kindliche Sprache ist auch ein Nachteil, weil es manchmal Zuviel von allem war. Außerdem wurden die verschiedenen Phasen der Trauerbewältigung nicht bei jedem Familienmitglied herausgearbeitet und präzise dargestellt. Das hätte es sich nochmal gewinnbringend für den tiefgründigeren Part ausgewirkt. 

Ich finde das Buch lesenswert, weil es abseits der Emotionen gut darstellt, was ein Kind (mit einer PTBS) als Familienmitglied im Rahmen der Trauerbewältigung durchstehen muss.