Rezension

Loretta und die Liebe - zwar weniger lustig als seine Vorgänger, aber auf jeden Fall spannend

Ringelpietz mit Abmurksen -

Ringelpietz mit Abmurksen
von Lotte Minck

Single sein, könnte so schön sein. Wären da nur nicht die glücklichen Pärchen, welche meinen, dass einem das Single-Dasein ja überhaupt nicht stehen würde. Wo also vorher kein Problem war, gibt es plötzlich eines, bei dem die Freunde natürlich eifrig helfen wollen. Und das alles nur damit es Loretta besser geht. 

 

Dabei ist Loretta nicht einmal unglücklich. Doch ihre Freunde würden gerne wieder einen Mann an ihrer Seite sehen und um dies zu ermöglichen, helfen sie natürlich tatkräftig mit. So kam es schließlich das ich zusammen mit Loretta die Weiten des Speed- und Online-Datings durchleben durfte. Nicht das ich beides nicht kennen würde, aber zusammen mit Loretta war es auf jeden Fall noch einmal eine Spur lustiger.

 

Lotte Minck holte aus dem Thema Dating so gut wie alles heraus und zeigte dabei das es sowohl für Mann als für Frau äußerst schwer werden kann, einen Partner zu finden. Dies war auch im Buch so, wo es neben Blendern, auch Schönredner und Ausnutzer gab. Wohl gemerkt auf beiden Seiten. Doch wo Liebe und rosa Herzchen funkeln, gibt es leider auch Hass und Verachtung, weshalb es niemanden überraschen dürfte, das Loretta wieder einmal über eine Leiche stolperte. 

 

Die anschließende Ermittlung war dabei wieder unglaublich spannend, denn so wirklich konnte ich den oder die Täterin nicht so recht ausmachen. Daher war ich überrascht, wer es am Ende war. Wenn wir schon beim Thema Ende sind, kann ich schon einmal verraten, dass die Autorin hier eine riesengroße Bombe platzen ließ. Da sie mich selbst einmal fragte, was ich davon halten würde, konnte ich es mir schon denken, aber es dann wirklich zu lesen, war dann doch etwas anderes. Schade nur das es zu viele Anspielungen gab. Hier hätte man einen Hauch dezenter herangehen können. 

Trotz des vielen Lobes, muss ich diesmal leider den fehlenden Humor kritisieren. So gut wie alle Witze ginge auf das Konto von Frank, der mit seinem oftmals verdrehten Ansichten wenigstens etwas Schwung in die ganze Angelegenheit brachte. Doch gerade von Loretta kam so gut wie nichts, außer der Moralapostel. Ihre stetigen Bemühungen auf die Gefahren des Online-Datings usw. hinzuweisen nahmen der ganzen Sache den Spaß, was mich als Fan der Reihe schon sehr ärgerte. Denn es war zwar alles ganz lieb gemeint, aber eine Anmerkung am Anfang oder Ende hätte es auch getan. So fehlte diesem Band leider etwas.
 

Wie ein richtiger Fall für Hornbrillen-Girl, El Schrillo und Minipli-Mann wollte sich dieser Band nicht so recht anfühlen. Dies lag allerdings nicht am Fall, sondern am fehlenden Humor. Viel zu oft betonte man die Ernsthaftigkeit des Themas Datings, so das selbst die lustigen Aussagen von Frank nur wenig retten konnten. Schade, denn das Buch hatte eigentlich eine interessante Story, welche mit Klischees ein wenig aufräumte. Hoffentlich findet Loretta ihren Humor im nächsten Band wieder.