Rezension

Lustige Geschichte mit überraschender Tiefe

Elternabend -

Elternabend
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Kleinganove Sascha wird beim Diebstahl eines 120.000 € teuren Geländewagens von einer Gruppe Klimaaktivisten überrascht. Allen voran eine mit Baseballschläger bewaffnete Frau, die den Wagen demoliert, bevor Sascha reagieren kann. Um der herannahenden Polizei zu entkommen, flüchten die beiden und steigen in den nächstbesten Bus, der gerade die Eltern der Klasse 5b des Sokrates-Gymnasiums zu einem außergewöhnlichen Elternabend bringt. Dort nehmen sie den Platz von Lutz und Christin Schmolke ein und das Drama nimmt seinen Lauf.

Dies war mein erster Nicht-Thriller von Sebastian Fitzek. Der Schreibstil ist ganz anders als in seinen übrigen Büchern und dennoch hat er mir gut gefallen. Die Geschichte wird in kurzen Kapiteln und aus Saschas Sicht erzählt. Hierbei spricht er den Leser des Öfteren persönlich an. Die Idee finde ich ganz gut und hatte ich bisher noch nicht so häufig. Sascha erzählt sehr ausschweifend und detailverliebt. Seine Gedankengänge sind oft ziemlich umfangreich und lenken manchmal beinahe von der eigentlichen Geschichte ab. Die vielen überspitzten Szenen sind aber sehr amüsant und ich musste während des Lesens so oft Lachen. Man weiß, es ist alles ein wenig übertrieben und doch steckt in jeder Person und Situation ein Fünkchen Wahrheit drin.

Überraschenderweise ist nicht die ganze Geschichte so locker und leicht zu Lesen. Fitzek spricht auch ernste Themen an und die Story gewinnt an Tiefgang. Er konnte mich das ein oder andere Mal sogar mit einer Wendung überraschen.