Rezension

Magisch

Goldene Flammen - Leigh Bardugo

Goldene Flammen
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 4 Sternen

•Goldene Flammen von Leigh Bardugo•

Es war zwar lange kein Jahreshighlight für mich, aber dennoch war das Buch so viel besser und außergewöhnlicher, als ich anfangs erwartet hatte. Leigh Bardugo hat mich in eine vollkommen faszinierende und spannende Welt gezogen und mich nicht mehr losgelassen, Alina zu begleiten war für mich ein großes Abenteuer!

 

Ich finde die Gestaltung des Covers genauso außergewöhnlich wie die Geschichte selbst. Es ist nicht unbedingt meine liebste Covergestaltung, aber es ist einfach schön und passt so gut zur Geschichte. Eigentlich mochte ich den Schreibstil von Leigh Bardugo sehr gerne, vor allem auch, weil sie in der Ich-Perspektive geschrieben hat, aber dennoch konnte ich die Geschichte nicht vollkommen flüssig lesen, manchmal viel es mir sogar schwer, mich in Alina hineinzuversetzen. Aber trotzdem war der Schreibstil angenehm und fesselnd.

 

Die Charaktere in diesem Buch waren für mich alle ziemlich einzigartig und besonders und irgendwie gab es kaum jemanden, den ich nicht mochte. Alina als Protagonistin hat mir unglaublich gut gefallen. Sie hatte eine tolle Persönlichkeit und ich habe sie für ihre Stärke bewundert, auch wenn ich finde, dass sie manchmal recht leichtsinnig und gutgläubig war, was für ihre Welt einfach nicht gepasst hat. Aber Alina hat nie aufgegeben und gekämpft. Auch Mal ist mir sehr ans Herz gewachsen, auch wenn ich seine Rolle in dem Ganzen anfangs nicht ganz verstanden habe. Aber Mal ist ein loyaler und toller Freund und hätte für Alina wirklich alles getan, noch dazu war er ein großartiger Spurenleser. Den Dunklen fand ich von Anfang an unglaublich faszinierend und anziehend, auch wenn das wahrscheinlich viele wundern wird. Ich habe ihm zwar nie wirklich getraut, weil er irgendwas Komisches an sich hatte, aber ich kann nicht leugnen, dass ich ihn irgendwie mochte. Er war gut zu Alina und scheint auch nur ein Mann zu sein, der viel durchgemacht hat. Eigentlich fand ich es ziemlich schade, wie es sich in Bezug auf ihn entwickelt hat. Weitere Charaktere, die ich sehr mochte, waren auf jeden Fall Genya, Bahgra, Marie und ihre Freundin. Und da sind noch so viele mehr, deren Namen ich schon längst wieder vergessen habe.

 

Zu Beginn der Geschichte wusste ich wirklich nicht, was mich erwarten würde. Der Prolog an sich hat mich anfangs tatsächlich auch eher skeptisch gestimmt, weil er mir nicht wirklich gefallen hat, aber sobald ich richtig in der Geschichte drinne war, sah meine Meinung schon viel anders aus. Denn vor allem die Welt, in der Alina lebt, hat mich unglaublich begeistert. Die Schattenflur, die verschiedenen Grisha, der Dunkle, all die Legenden und Geschichten, das war einfach nur unglaublich cool und süchtigmachend, dass ich immer weiterlesen wollte. Ich habe zwar etwas gebraucht, um anzukommen, aber ich mochte es sehr, dass die Geschichte sofort losging und einem das gegeben hat, was im Klappentext stand. Anstatt langem Drumherumgeschreibe ging es direkt mit der Action los. Alina durch all die Abenteuer mit dem Dunklen und schließlich Mal zu begleiten hat mir sehr viel Spaß gemacht. Dennoch muss ich sagen, dass ich nicht vollkommen ankommen konnte, warum, weiß ich nicht, aber ich hatte häufig Schwierigkeiten, mich in Alina hineinzuversetzen. Doch wie Alina von einer Sekunde auf die andere in all die Machtspielchen, Lügen und Intrigen des Dunklen hineingezogen wurde, war unglaublich spannend, auch in Bezug auf ihre Beziehung zum Dunklen. Denn da hat es eindeutig geknistert und irgendwie hoffe ich noch immer, dass da mehr drauß wird, weswegen ich die spätere Wendung auch überhaupt nicht mochte. Denn ab dem Zeitpunkt, an dem Alina von Bahgra gewarnt wird, war ich sehr enttäuscht von dem Buch. Die Wendung hatte ich so gar nicht erwartet und hat auch meine Meinung zu Mal und dem Dunklen sehr verändert. Ich muss jetzt unbedingt wissen, wie es in Band 2 weitergeht, und hoffe, dass mich das wieder ein bisschen retten kann.

 

Fazit: abschließend gebe ich dem ersten Band der Geschichte von Alina 4 von 5 Sterne. Zu Anfang wären es vielleicht sogar fünf geworden, aber die Wendung zum Ende hin hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Dennoch war es ein faszinierendes, spannendes, geheimnisvolles und schönes Buch für zwischendurch.