Rezension

Magisch! Mitreißend! Mit kleinem Manko

Sturmwächter 1 - Catherine Doyle

Sturmwächter 1
von Catherine Doyle

Das Cover von „Sturmwächter – Das Geheimnis von Arranmore“ finde ich wunderbar und passend zu der Geschichte des Buches. Man sieht den Leuchtturm, das tosende Meer, die umherfliegenden Vögel und vor allem den Jungen Fionn mit jeweils einer Kerze in seinen Händen. Dem Cover wurde zudem die gewisse „Dunkelheit“ sowie die Magie, die diese Geschichte in manchen Kapiteln umgibt und auch die Tiefe dieser, verliehen.

Der Titel des Buches ist sehr ansprechend und alleine die Wörter Sturmwächter und Geheimnis machen einfach Lust auf mehr. Ich wollte dem Geheimnis auf die Spur kommen und wissen, wer der Sturmwächter ist, was es mit ihm auf sich hat und was ein Sturmwächter tun muss. Es lag einfach Spannung in der Luft, was der Klappentext zusätzlich zu Titel und Cover noch verstärkt hat.

Plotkritik
Den Plot fand ich tatsächlich von Anfang bis Ende gut erarbeitet. Es kamen Überraschungen zutage, Wendungen und nach und nach konnte ich mir alle Fragen beantworten. Auch wenn es in ein paar Kapiteln etwas ruhiger zuging, weil dort Informationen geteilt oder Antworten gegeben wurden, war es trotzdem nicht langweilig. Es wurde immer eine gewisse Spannung gehalten, was ich persönlich sehr gut fand. Eine Prise hier und eine Prise dort, hat im Endeffekt auch einfach das Buch ausgemacht. Ich denke, dass ich nichts anders gemacht oder mehr hinzugefügt hätte. Zudem hätte ich das Buch auch nicht ausgedünnt und für den Auftakt einer neuen Trilogie finde ich es plotmäßig stark.

Auch wenn das vielleicht nicht in die Plotkritik gehört , muss ich dennoch etwas für mich wichtiges betonen. Das Buch soll ab einem Alter von zehn Jahren sein, sprich es ist ein Buch für Kinder. Im Plot kam ein Satz vor, den ich für zehnjährige Kinder nicht unbedingt geeignet finde.

Es geht um folgenden Satz:
„Wer ihr Kommen spürte, konnte sich nicht verstecken, wer sie sah, nicht schnell genug fliehen. Eltern und Kindern wurden in ihren Betten abgeschlachtet[…]“

Gut hätte ich es gefunden, wenn es anders geschrieben worden wäre. Natürlich weiß ich auch, dass jeder Protagonist, jeder Charakter, sich durch Sprache, Persönlichkeit und Dreidimensionalität in einem Buch entwickelt und reift, es diesen einfach ausmacht. Und gerade weil man diese Dreidimensionalität erreichen möchte, hat jeder eben seine eigene Sprache die er spricht, was ich völlig legitim finde. Das macht den Protagonisten natürlich zu einem gewissen Teil auch aus. Dennoch geht es mir um diesen einen Satz, mit dem ich nicht konform gehe. Ich würde meinen Kindern das Buch nicht mit zehn Jahren zum Lesen geben, aufgrund dieses Satzes tatsächlich. Für manche mag das nicht nachvollziehbar sein und wir alle sind zum Glück unterschiedlich aber da habe ich einfach aufgehorcht und war verwundert. Ich empfinde es einfach als einen Plot, wie oben beschrieben, der wirklich toll durchdacht und geschrieben wurde, doch leider hat er diesen einen Satz, den ich für ein Kinderbuch nicht geeignet finde.

Schreibstilkritik
Der Schreibstil ist wirklich sehr gut. Dadurch ist die Geschichte leicht verständlich, gut lesbar und kurzweilig. Was hier für ein Kinderbuch natürlich von Vorteil ist. Was ich am Schreibstil zudem ganz wunderbar fand, waren die Sätze, Beschreibungen und Worte in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel zu den Geschichten, die sein Großvater Fionn erzählte und auch, wie die Kerzen überhaupt entstehen. Diese Momente hatten etwas ganz Magisches, welche erst durch diesen Schreibstil ihre Vollendung eingehaucht bekamen. Ich hatte das Gefühl bei den beiden zu sitzen, die verschiedenen Kerzen zu sehen und diesen Hauch von Magie in der Luft auf meiner Haut zu spüren. Auch so hat die Geschichte Dank dem Schreibstil ganz viel Magie, Warmherzigkeit und weise Worte in sich, die ich nicht vergessen werde.

Protagonistenkritik
Die Protagonisten fand ich in ihrer Ausarbeitung alle sehr gut. Sie waren greifbar, menschlich und dreidimensional. Mir haben sowohl Fionn, als auch seine Schwester Tara oder deren Großvater gefallen, auch wenn ich mit ihm manches Mal nichts anfangen konnte, weil ich ihn einfach nicht richtig verstanden habe. Dennoch war er gut ausgearbeitet worden. Auch die anderen und darin vorkommenden Protagonisten sind gut. Alle haben ihre Persönlichkeiten und Eigenarten eingehaucht bekommen, haben ihrer Persönlichkeit den nötigen Spielraum gelassen. Zudem haben sie sich in dieser Geschichte wunderbar entfaltet. Ob nun der einst schüchterne Fionn sowie die kleine süße Shelby. Zu jedem dieser Persönlichkeiten hatte ich ein eigenes Bild und sogar ein Gefühl zu ihnen vermittelt bekommen, was ich bei Büchern sehr wichtig finde. Nicht nur die Geschichte muss mich mitreißen können, sondern auch die Protagonisten. Dies taten sie hier.

Zeilenliebling(e)
Die Insel steckte voller Möglichkeiten.

Sei mutig.
Die Insel war voller Magie.
Das ist dein Abenteuer.
Und er würde herausfinden, wie er sie nutzen konnte.

Das ehrliche Fazit
Ein ganz wunderbaren, magisches und weises Buch, wo die Autorin Catherine Doyle einen tollen Plot erschaffen und zu Papier gebracht hat. Die Geschichte ist mitreißend, magisch, überraschend, spannend und mit Wundern versehen.