Rezension

magischer Auftakt mit viel Gefühl und Spannung

Nathaniel und Victoria 1: Unter goldenen Schwingen - Natalie Luca

Nathaniel und Victoria 1: Unter goldenen Schwingen
von Natalie Luca

Bewertet mit 4.5 Sternen

Geprägt von der familiären Situation, verfällt Victoria immer mehr in trübe Stimmung, zieht sich zurück, versinkt in Frust und Einsamkeit. Doch dann kommt der Tag, an dem sich alles ändern soll: ihr 18. Geburtstag. Ihrem Schicksal entrissen, taucht sie in eine Welt ein, an die sie vorher nie geglaubt hat. Übersinnliche Wesen stellen ihr Leben ziemlich auf den Kopf und die Probleme wollen einfach nicht mehr aufhören. Eine schwierige, aber zugleich auch aufregende Zeit steht Victoria bevor.

 

Die Mischung der Charaktere gefällt mir gut. Neben den Freunden von Victoria, die mit ihr gemeinsam den Schulalltag bestreiten, gibt es die übernatürlichen Geschöpfe, die ganz schön für Trubel sorgen, und ihren Vater, der seinen Beruf weit über das Familienleben stellt.

Diese Kombination sorgt für viel Spannung, Reibungspunkte, witzige, sarkastische oder ironische Situationen und damit für viel Abwechslung in der Geschichte.

Victoria hat viel durchgemacht und muss seit dem Tod ihrer Mutter weitestgehend allein klar kommen. Ihren Vater sieht sie eher selten und wenn, ist er eher auf dem Sprung zum nächsten Termin. Ihre Reaktionen und Gefühle sind größtenteils sehr realistisch und nachvollziehbar, Victoria ist mir im Laufe der Geschichte sehr sympathisch geworden. Ich mag ihre Art und ihre wirren Gedanken, bei denen sie Häufig etwas Zeit braucht, um sie wieder zu sortieren und den geeigneten Weg zu finden, um weiter zu machen.

Besonders ans Herz gewachsen ist mir auch Nathaniel. So wie Victoria ihn beschreibt, ist er nicht nur unglaublich attraktiv, sondern auch der ideale Beschützer. Auch wenn er sich gern an seine Grenzen und Gesetze halten würde, fällt es ihm nicht immer leicht. Manchmal sagt das Herz einfach was anderes, als erlaubt ist.

 

Der Schreibstil im Buch ist sehr angenehm, faszinierend finde ich vor allem den Wechsel zwischen normalen Gesprächen und der Kommunikation über die Gedanken bzw. auf einem Weg, den nicht alle Anwesenden mit verfolgen können. Einige der Charaktere wissen gar nicht, was um sie herum passiert, während der Leser einen Vorteil hat und immer mitten im Geschehen steht.

Durch die Ich-Perspektive von Victoria sind ihre Gedankengänge intensiv ausgearbeitet. Als Leser taucht man tief in ihren Kopf und in ihr Herz ein und begleitet die junge Protagonistin bei ihrem Wandel. Zunächst ist sie geschockt von all den neuen Dingen, die um sie herum passieren und sie zweifelt sehr an ihrem Verstand. Als sich nach und nach jedoch alles erklärt und einen Sinn ergibt, nimmt sie die Chance an, diese fremde Welt zu erforschen, auch wenn diese nicht nur positive Seiten hat.

Überraschende Wendungen, neue Schwierigkeiten und unbekannte Gegner sorgen für viel Spannung und Tempo in der Geschichte. Immer wieder gibt es neue Bedrohungen und Probleme zu beseitigen, nicht mal im Land der Träume ist Victoria noch sicher.

 

„Unter goldenen Schwingen“ ist ein spannender Auftakt, der einen Überblick über die mögliche Handlung und anstehende Probleme gibt, jedoch genug Fragen unbeantwortet lässt, um damit sehr neugierig auf die Fortsetzung zu machen.