Rezension

Manchmal muss man über seinen Schatten springen…

Wenn du mich siehst
von Nicholas Sparks

Bewertet mit 4 Sternen

Als Jugendliche habe ich alle Nicholas Sparks Romane verschlungen, weil er so gefühlvoll von der Liebe schreibt. Über die Jahre zählten Liebesromane nicht mehr zu meinem bevorzugten Genre, weshalb ich lange zu keinem Buch mehr von ihm griff. Nun wollte ich mit seinem neuen Roman herausfinden, ob Sparks noch immer etwas für mich ist oder nicht.

In der Geschichte geht es um Maria. Sie ist Anwältin und wird von einem Stalker verfolgt. Ihr Leben ist von Furcht geprägt und so wundert es kaum, dass sie vor dem muskulösen Colin Hancock Angst hat, als dieser ihr bei einer Reifenpanne hilft. Dass diese Begegnung ihrer beiderlei Leben für immer verändert, werden die beiden sehr schnell herausfinden. Wird ihnen das Schicksal hold sein?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschichte, der mal Colin und mal Maria begleitet. Die Kapitel sind mit dem jeweiligen Protagonistennamen versehen, bei dem wir uns gerade befinden, was zur Orientierung sehr beiträgt.

Schreibt Sparks sonst ausschließlich Liebesgeschichten, so verwebt er in seinem neusten Werk auch Thriller- und Krimielemente, was mir wirklich gut gefallen hat.

Colin ist ein Kerl, wie man ihn sich als Mann nur wünschen kann: harte Schale, weicher Kern. Er weiß, dass er Fehler hat und versucht sich zu bessern und ich denke, dass gerade das ihn so sympathisch macht. Auf Maria hingegen musste ich mich erst einlassen. Ich mag eher starke Frauencharaktere und so musste ich mich erst an ihre Ängstlichkeit und ihr Verhalten gewöhnen.

Beim Lesen dieses Romans fühlt man sich einfach nur wohl, denn Sparks kann man völlig unangestrengt lesen. Er beschreibt in einfachen Worten, so dass man sich Setting und agierende Personen gut vorstellen kann ohne dabei langatmig zu werden.

Den innerlichen Widerstreit von Colin konnte man sehr gut nachempfinden.

Der Roman besticht natürlich in erster Linie durch Emotionen und Gefühle, aber durch die eingebauten Spannungselemente und diverse Wendungen ist es einfach weit mehr als eine Liebesgeschichte.

Das Ende hat mich zufrieden zurückgelassen und für mich blieben keine Fragen offen.

Fazit: Das perfekte Buch für Zwischendurch. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus und kann mit ruhigem Gewissen behaupten, dass der Autor mich auch noch als Erwachsene zu fesseln weiß.