Rezension

Manchmal schmerzen auch Worte

Die verborgene Sprache der Blumen - Vanessa Diffenbaugh

Die verborgene Sprache der Blumen
von Vanessa Diffenbaugh

Bewertet mit 4 Sternen

Victoria ist ein Kind, das wir heutzutage 'Schwererziehbar' nennen würden. Eine Kratzbürste wie sie im Buche steht, ein bockiges Kind ohne Eltern. So versucht ihre Sozialarbeiterin immer wieder neue Eltern zu finden. Schließlich scheint mit Elizabeth DIE Mutter gefunden zu sein.

Doch leider steht Victoria sich wieder selbst im Weg und etwas schlimmes passiert. Jahre später setzt unsere Handlung ein. Sie ist 18 und muss nun auf sich selbst aufpassen. Das einzige, was sie kann: Die Sprache der Blumen sprechen und damit ihre Gefühle ausdrücken. Die Suche nach einem Platz im Leben beginnt und die Probleme lassen nicht lange auf sich warten'

Victoria ist ein fesselnder Charakter. Von der ersten Seite an, glaubte ich mit ihr durch eine Welt zu gehen, die sehr, sehr schwierig für sie ist. All ihre Gefühle und Gedanken sind eindringlich beschrieben und schockierten mich manchmal bis ins Mark. Vor allem würde ich heutzutage von einer psychischen Störung spreche, wenn ich an Victoria denke, in dem Buch ist sie einfach nur ein störrisches Kind.

Ich selbst habe keinen grünen Daumen, gerade deswegen hat mich die Sprache der Blumen seltsam gepackt. Es war interessant zu sehen, was man mit Blumen alles aussprechen kann. Vor allem, weil ich zwar Rosen verschenke, die für mich für Liebe stehen, aber gut, dass ich mich noch nicht in der Farbe vergriffen habe. Am besten hat mir 'immergrün' gefallen, dass für zärtliche Erinnerung steht.

Grade weil Victoria die Sprache der Blumen so gut beherrscht, ist es die Veränderung von ihr, wenn es darum geht, sehr offensichtlich. Mir ist jedes Mal das Herz aufgegangen, wenn ich merkte sie ist zuhause angekommen: bei ihren Blumen.

Schade finde ich das Ende. Das ganz Buch über zitterte ich mit den Figuren. Wird die Liebe erwidert? Kann Victoria ihre Gefühle der Welt und Menschen gegenüber ändern? Doch dann komme ich zur letzten Seite, die ich gar nicht bemerkt habe und das Buch ist einfach zu Ende. Kein: Wie geht es weiter? Schafft sie/es/ sie alle es? Nein, die Spur verläuft im Sand wie so vieles im Leben. Ich hätte mir aber mehr gewünscht. Mehr Einblick in Victorias neues Leben.

Diese Geschichte, die so traurig ist und einen Leser mit bedrückten Herzen zurück lässt, sollte nicht so ein offenes Ende haben. Das ist nicht gut für die Leserseele.

Schade.