Rezension

ruhig und doch fesselnd

Die verborgene Sprache der Blumen - Vanessa Diffenbaugh

Die verborgene Sprache der Blumen
von Vanessa Diffenbaugh

Bewertet mit 4 Sternen

Wer Liebe geben will, muss auch Liebe annehmen können. Wer andere lieben will, muss sich auch selbst lieben können. Das alles kann Victoria Jones nicht. Sie wächst in Pflegefamilien und Heimen auf und  tut alles, um keine Bindungen entstehen zu lassen. Dann wird sie von der Sozialarbeiterin Meredith, die keinerlei Verständnis für Victorias Verhalten hat, zu Elizabeth gebracht. Elizabeth, selbst ein Mensch mit Problemen, liebt dieses Mädchen. Sie führt sie auch in die verborgene Sprache der Blumen ein. Aber auch ihr gelingt es nicht, Victoria aus ihren Verhaltensweisen zu befreien. So kommt es, dass Victoria bis sie 18 Jahre alt wird, im Heim aufwächst. Mit ihrem Geburtstag ist sie dann auf sich alleine gestellt.

Erst ist sie obdachlos, dann findet sie Arbeit in einem Blumenladen. Da sie die Sprache der Blumen versteht, hat sie bald großen Erfolg. Auf dem Großmarkt trifft sie Grant, der ebenfalls die Blumensprache kennt. Zaghaft nähern sich die beiden, aber Victoria kann nicht aus ihrer Haut heraus. Sobald ein wenig Nähe entsteht, flüchtet sie. Sie muss erst lernen, sich selbst anzunehmen, sich selbst nicht als wertlos zu betrachten. Das aber kann nur von ihr ausgehen, andere können nur unterstützen und sie so nehmen, wie sie ist.

Es ist ein ruhiges Buch und doch so fesselnd, dass man es nicht weglegen kann. Die Zeiten wechseln ständig und dadurch wird Spannung erzeugt: man will einfach wissen, wie es weitergeht oder warum es so ist, wie es ist. Aber dafür braucht man ein wenig Geduld. Es klärt sich erst zum Schluss.