Rezension

Margaretas Traum für ein selbstbestimmtes Leben

Gut Erlensee - Margaretas Traum -

Gut Erlensee - Margaretas Traum
von Juliana Weinberg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Rezension für das Hörbuch

„Gut Erlsensee – Margaretas Traum „ (Das Gut Erlensee Band 1 )von Juliana Weinberg erschien als Hörbuch am 27.09.2022 beim Verlag Saga Egmont.

Spielzeit: 11 Std. 35 Min.

Sprecherin. Alexandra Sagurna

Das Cover ist ansprechend gestaltet in Farbe und Bild.

Januar 1919, der 1. Weltkrieg ist zu Ende, Maragaretas Vater hat das Zepter in der Druckerei der Familie wieder übernommen. Was alle in der Familie nicht ahnen, die Druckerei steht kurz vor dem Konkurs, deshalb setzt der Vater alle Hebel in Bewegung, eine Heirat mit dem benachbarten Grafensohn zu arangieren. Margareta ist hin und her gerissen zwischen Pflichtgefühl und ihrem eigenen Glück, denn ihr Herz schlägt schon für einen anderen.........

Die Autorin zeigt geschichtliche Einblicke in die Zeit nach dem 1. Weltkrieg, sie beleuchtet an Hand der Familie Lamprecht die sich verändernte gesellschaftlice Rolle der Frau. Auch die traumatisierten Soldaten, mit ihren Erlebnissen und seelischen Wunden, bindet sie sehr realistisch in die Handlung mit ein. Rund um die Familie entstand eine interessante Geschichte, der Hörer*in nimmt am Schicksal der einzelnen Familienmitgliedern teil. Die Sprecherin Alexandra Sagurnabesitze eine angenehme Stimme, sie erweckt die Geschichte zum Leben. Ihre Interpretation der einzelnen Charaktere passt hervorragend, das Lesetempo ebenfalls. Die Charktere sind gut ausgearbeitet, wirken lebensecht, denn sie besitzen Ecken und Kanten. Der Vater ist sehr dominant steckt noch in patriarchischen Strukturen fest, lässt keinen Platz neben sich, geschweige denn für seine Tochter Margareta die viel Interesse zeigt. Gregor der Sohn, ist vom Krieg traumatisiert und kommt nur sehr langsam über seine schrecklichen Erlebnisse hinweg. Die Töchter streben nach Selbstbestimmung, allen voran Maragareta, möchten aus den Traditionen ausbrechen. Mutter Ilsegard ist ihrer Zeit voraus, mit ihren modernen Ansichten. Mutter Adelheid glänzt mit Abwesenheit durch ihre Migräne. Der Schreibstil von Juliana Weinberg ist flüssig, der Zeit von 1919 angemessen. Sie lässt einzelne Familienmitglieder zu Wort kommen, dadurch bekommt der Hörer*in einen guten Einblick in die Gefühle und Gedanken der Personen.

Fazit: Die Autorin hat mich in eine interessante Zeit geführt, der Umbruch ist spürbar. Die Familie Lamprecht, besonders Margareta und Gregor, sind mir sehr ans Herz gewachsen. Einen großen Anteil daran hat die Sprecherin Alexandra Sagurna, die mich mitten in das Geschehen mitnehmen konnte. Ich wurde gut unterhalten, mich hat das Schicksal der Familienmitglieder berührt, deshalb empfehle ich die Geschichte gerne weiter.