Rezension

unterhaltsamer Familienroman, den ich gern empfehle

Gut Erlensee - Margaretas Traum -

Gut Erlensee - Margaretas Traum
von Juliana Weinberg

Bewertet mit 4 Sternen

Auf Gut Erlensee lebt die Familie Lamprecht als Großfamilie. Den Lebensunterhalt erwirtschaftet Vater Hermann mit seiner Druckerei, die Landwirtschaft spielt eher eine Nebenrolle. Doch nun, nach Kriegsende, steht es schlecht um die Wirtschaftlichkeit der Druckerei. Zwar haben Oma Ilsegard und ihre Enkelinnen Marille und Margareta versucht das Geschäft am Laufen zu halten, während die Männer im Krieg waren, trotzdem befindet sich das Unternehmen nun in Schieflage. Auch wenn Margareta, die für die Arbeit in der Druckerei brennt, ihre Hilfe anbietet, wird sie von ihrem Vater schroff abgewiesen. Zu sehr hängt er noch an der alten Denkweise – Frauen gehören ins Haus und sind für die Kindererziehung zuständig. In der Heirat Margaretas mit einem solventen Schwiegersohn sehen die Eltern die Rettung des Betriebes. Sehr zum Entsetzten von Margareta und so ist Ärger vorprogrammiert. Darum rankt nun die kurzweilige Geschichte des Gutes Erlensee. Dabei hat die Autorin die Hauptfiguren sehr eindrucksvoll und liebevoll geschildert. Meine Lieblingsfigur ist eindeutig Oma Ilsegard. Eine Frau, die mit ihren über 70 Jahren fest im Leben steht, sich in Notwendigkeiten schickt und auch vom neuen Wahlrecht für Frauen gebrauch macht. Irgendwie schafft sie es ihrem Hermännchen Paroli zu bieten, wenn er mal wieder übers Ziel hinausschießt.  Ihre oft ironischen Bemerkungen brachten mich oft zum Schmunzeln. Das Leben mit Hermann Lamprecht ist auch nicht einfach. Ein cholerischer Despot ohne gleichen, der lange nicht den Zahn der Zeit wahrhaben will und so seine Lieben unglücklich macht und die Firma in den Ruin treibt. Für mich waren das ein sehr kurzweilige Lesestunden. Somit gibt’s von mir 4 Lese-Sterne.