Rezension

Marias letzter Tag

Marias letzter Tag - Alexandra Kui

Marias letzter Tag
von Alexandra Kui

Bewertet mit 3 Sternen

Die 16-jährige Louise  und Maria sind beste Freundinnen. Sie teilen alles miteinander; das denkt jedenfalls Louise. Doch dann wird Maria von einem Zug erfasst und liegt schwerverletzt im Krankenhaus. War es ein Unfall, oder wollte Maria sich möglicherweise umbringen? Niemand kann es genau sagen, und Louisa gerät ins Grübeln. Hatte Maria Angst? Es gibt Hinwiese darauf, und Louisa beschließt, ab sofort vor nichts mehr Angst zu haben. Sie möchte ihre Fortschritte diesbezüglich festhalten und stellt sich selbst Mutproben, die sie über das Internet mit der Öffentlichkeit teilt.
 
Mein Leseeindruck:
 
Zunächst muss ich sagen, dass es mir nicht ganz leichtfällt, dieses Buch bzw. mein Lesevergnügen daran zu bewerten. Anfangs musste ich mich erst einmal an den doch außergewöhnlichen Schreibstil gewöhnen. Die Sätze sind zum Teil sehr kurz und knapp gehalten, sehr prägnant. Das ist nicht schlecht, aber für mich gewöhnungsbedürftig. 
 
Das große Thema des Buches ist wohl das Thema Angst. Wovor fürchten sich Jugendliche, wie kann man diese Angst bekämpfen? Wie kann man mit der Angst umgehen? Ist es sinnvoll, manchmal doch Angst zu haben? Louise beschließt, keine Angst mehr zu haben. Dafür stellt sie sich selbst Aufgaben, und damit beginnt für mich auch das Problem, das ich mit diesem Buch bzw. mit Louise habe.
 
Es ist so, dass ich mich irgendwann nicht mehr in Louise hineinversetzen konnte; ich habe keinen Zugang mehr zu ihr gefunden. Die Aufgaben, die sie sich stellt, sind für mich einfach nicht nachvollziehbar und haben mich zum Teil sogar wütend gemacht.
 
Ich muss einen Buchcharakter nicht immer sympathisch finden, und ich muss ihn auch nicht immer restlos verstehen können. Aber mit Louise hatte ich wirklich Schwierigkeiten. Ich konnte mit ihr nicht warmwerden, und vielleicht hat mir deshalb auch ein bisschen Tiefe gefehlt.
 
Trotzdem habe ich das Buch aber durchaus gerne gelesen und kann es auch weiterempfehlen. Es ist ein außergewöhnliches Buch mit einem außergewöhnlichen Schreibstil  und einer – für mich – außergewöhnlichen Protagonistin.