Rezension

mehr Historien-Roman als Krimi - trotzdem gut

Grimms Morde - Tanja Kinkel

Grimms Morde
von Tanja Kinkel

Bewertet mit 3.5 Sternen

1821 in Kassel: die ehemalige Mätresse des Landesfürsten wird tot aufgefunden. Brutal ermordet. Die Spur führt zur Märchensammlung der Brüder Wilhelm und Jakob Grimm, denn hier findet sich ein Märchen, das exakt diese Methode beschreibt und noch dazu das passende Opfer schildert. Hinzu kommt, dass ein Zitat aus diesem Märchen neben der Toten gefunden wurde. Nun stehen die beiden unter Mordverdacht. Sie hatten das Märchen von den Schwestern Annette und Jenny von Droste-Hülshoff. Die beiden Schwestern erfahren von dem Mord und machen sich auf den Weg nach Kassel. Denn bei dem Märchen handelt es sich keineswegs um die Art von Märchen für die die Grimms es halten und sie fühlen sich verantwortlich. Dann taucht eine zweite Leiche auf, auch hier wird ein Zitat gefunden. Und wieder führt die Spur zu Jakob Grimm.

Doch Oberwachtmeister Blauberg glaubt schon bald nicht mehr an die Schuld der Brüder, kann aber aus sozialen Gründen nur schwer gegen den Adel ermitteln und entschließt sich, Jakob Grimm als eine Art Lockvogel zu nutzen.

Gleichzeitig ermitteln die Geschwisterpaare auf eigene Faust.

Ich habe eindeutig etwas anderes von diesem Buch erwartet und mich sehr darauf gefreut. Mir persönlich fehlt etwas die Spannung eines normalen Krimis, so dass sich das Buch recht langsam liest. Allerdings muss man sagen, dass Kinkel in erster Linie Historienromane schreibt und keine Krimis. Das Buch wirkt sehr gut recherchiert, passt sich sprachlich sehr gut dem 19. Jahrhundert an und schafft es wirklich sich in die Zeit zu versetzen. Die Charaktere sind glaubwürdig und vielschichtig.