Rezension

Mein letztes Poznanski-Jugendbuch?

Aquila - Ursula Poznanski

Aquila
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 2 Sternen

Ohne Erinnerung an die letzten zwei Tage streift die Studentin Nika durch Siena. Sie vermisst ihr Handy, ihre Schlüssel und ihren Pass. Mitbewohnerin Jennifer ist ebenfalls verschwunden. Dafür steckt in Nikas Hosentasche ein Zettel mit mysteriösen Botschaften und Anweisungen. Das Blut ist nicht deines. Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist. Halte dich fern von Adler und Einhorn ... Welchen Sinn soll das ergeben? Und was, zum Teufel, ist geschehen zwischen Samstagabend und Dienstagmorgen?

Meine Meinung: 
Jedes Mal, wenn ich ein neues Jugendbuch von Ursula Poznanski in die Hand nehme, hoffe ich, dass es genau so gut werden wird wie "Erebos". Wenn man sich meine Rezis zu ihren Büchern ansieht, wird man sehen, dass ich immer enttäuscht wurde und nach einer 5-Sterne-Erebos-Rezi nur noch 1-2 Sterne-Rezis folgten. Auch "Aquila" landet bei diesen 1-2 Sterne-Rezis. 

Die erste Hälfte der Geschichte war vielversprechend. Wir lernen Nika kennen, die ohne Erinnerung an die letzten 3 Tage aufwacht und feststellt, dass ihre Mitbewohnerin verschwunden ist. Auch wenn Nika manchmal etwas einfallslos handelt und zum Beispiel erst spät anfängt bestimmte Hinweise zu googlen (was ich beispielsweise sehr viel früher getan hätte), hat mich die Geschichte bis zur Hälfte nie gelangweilt. Man kann das Buch nämlich flott und leicht lesen und möchte wirklich am Ball bleiben. Das ist auch der Grund, warum es 2 Sterne und nicht nur einer wurden ;) Viele meiner Mitleser in der Leserunde bemängelten zum Beispiel, dass die Autorin diesmal keinen technischen Aufhänger hat und auch dass der Charme von Siena in der Geschichte nicht ausreichend rüber kommt. Den Kritikpunkt kann ich nicht ganz teilen. Der fehlende Aufhänger hat mich jetzt nicht richtig gestört und bei mir persönlich kam wirklich viel italienischer Flair auf. Daher fand ich diesen Aspekt wirklich gelungen :)

Ab der Hälfte beginnt die Autorin dann aber nach und nach das Geheimnis zu lüften und driftet dabei völlig in eine abstruse, unlogische und absolut unglaubwürdige Auflösung ab. Nicht nur, dass Nika Hauptverdächtige in einem Verbrechen wird (und dabei übrigens keinen Pflichtverteidiger an die Hand bekommt, sondern nur auf sich allein gestellt ist -_-), auch die restliche Verstrickung war für mich völlig aus der Luft gegriffen. Ich wurde einfach enttäuscht und finde die Auflösung einfach alles andere als glaubwürdig. Wieder einmal sind die Ereignisse ziemlich konstruiert und zu zufällig. Das ist auch der Kritikpunkt, den ich seit Erebos bei jedem Poznanski-Buch anbringe - wirklich schade. Für mich ist deshalb auch "Aquila" leider ein Flop. 

Ich tendiere dazu keine weiteren Poznanski-Jugendbücher zu lesen. Ihre Krimis liegen immer noch auf meinem SUB und vielleicht gebe ich diesen irgendwann noch eine Chance, aber von den Jugendbüchern werde ich zukünftig wohl die Finger lassen. 

Fazit: 
Die erste Hälfte der Geschichte überzeugt durch einen leichten, lockeren Schreibstil, der sich gut lesen lässt und eine schönen italienischen Atmosphäre verbreitet. Die zweite Hälfte befasst sich dann aber mit einer absolut abstrusen und unglaubwürdigen Auflösung des Rätsels. Dadurch driftet die Geschichte für mich ins unlogische ab und wird leider ein Flop. Ich werde in Zukunft wohl die Finger von den Poznanski-Jugendbüchern lassen. 2 Sterne!