Rezension

Mein Sommerbuch des Jahres! ♥

Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem - Nina LaCour

Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem
von Nina LaCour

Bewertet mit 5 Sternen

In das Buch habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Das Cover ist so toll gestaltet, dass ich einfach wissen musste, worum es in diesem Buch geht. Und nachdem ich das Buch jetzt beendet habe, finde ich das Cover nur noch beeindruckender. Die kleinen Bilder, die in der Geschichte eine Bedeutung haben und wie sich der Buchumschlag mit dem Inhalt des Buchs am Ende zusammensetzt, finde ich wirklich schön. Wenn auf solche Kleinigkeiten geachtet wird, habe ich immer das Gefühl, dass in dieses Buch besonders viel Liebe gesteckt wurde.
Durch eine Mail des Verlags, der auf diese Neuerscheinungen aufmerksam machen wollte, habe ich zum ersten Mal von dem Buch gehört. Wie gesagt hat mich das Cover gleich angesprochen, also habe ich mich ein bisschen damit beschäftigt und mir den Klappentext und die Leseprobe durchgelesen und dann entschieden, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss! Also habe ich es beim Verlag angefragt und darüber bin ich wirklich froh, denn sonst hätte ich das Buch wahrscheinlich erst viel später gelesen. Oder vielleicht nie? Dann hätte ich definitiv etwas verpasst.

"Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem" hat mich von der ersten Seite an verzaubert. Normalerweise höre ich nicht gerne Musik während ich lese, aber in diesem Buch geht es so viel darum, dass ich mir einfach Kopfhörer aufsetzen musste. Dabei habe ich viele neue Lieder kennengelernt, so habe ich mir zum Beispiel Titel oder Bands angehört, die in dem Buch genannt wurden. Die letzten hundert Seiten des Buchs habe ich mir auf Spotify diese Playlist angehört, ruhige Lieder, die wunderbar zu meiner Stimmung beim Lesen gepasst hat. Obwohl es nicht gerade viele Seiten hat, habe ich doch etwas länger zum Lesen gebraucht. Ich habe mich so sehr in der Geschichte verloren und wurde so sehr zum Träumen angeregt, dass ich das Buch einfach mal zwischendurch zugeklappt und geträumt habe. Von Orten, die ganz weit weg sind. Mein Fernweh ist ohnehin schon wahnsinnig groß und wurde durch diese Geschichte nur noch verstärkt. Es ist so liebevoll in jeden Einzelheiten beschrieben, mit ausgeflippten und einzigartigen Charakteren, dass ich mir gewünscht hätte, ich wäre dabei gewesen oder würde so ein ähnliches Abenteuer erleben wie die Charaktere.

Am liebsten war mir die Hauptperson Colby, der einzige Junge unter seinen drei Freundinnen. Ich fand die Perspektive des Erzählers sehr gut gewählt, da ich ihn einfach verstehen und mit ihm mitfühlen konnte. Unsympathisch war mir hingegen Bev, seine beste Freundin. Sie hat sich bei einem College am anderen Ende des Landes beworben, wurde dort angenommen und möchte nach der Tour auch studieren, anstatt wie seit Jahren geplant mit Colby nach Europa zu gehen. Und obwohl ihre Entscheidung schon länger feststand, hat sie ihm nie etwas gesagt, erst kurz nachdem unsere Gruppe sich auf den Weg gemacht hat. Für Colby bricht verständlicherweise erst einmal eine Welt zusammen, so wie Bev ihm vor den Kopf gestoßen hat.
Die logische Reaktion wäre vielleicht, dass sie sich entschuldigt und ihm kaum in die Augen sehen kann. Aber stattdessen verhält sich Bev den Großteil des Buchs über wie eine Zicke, die möchte, dass alles nach ihrem Kopf geht und im Mittelpunkt stehen will. Trotz allem hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sie erwartet, dass Colby ihr einfach so verzeiht ohne nachzufragen und reagierte auf alles übertrieben und gereizt.

Aber auch wenn Bev mir ein Dorn im Auge war, konnte sie die Atmosphäre dieses Buchs kein bisschen abschwächen. Die positiven Dinge überwiegen einfach. Das Buch handelt vom Abschied nehmen, ein Thema mit dem die Autorin sich scheinbar öfters in ihren Büchern befasst. Das Ende der Geschichte war für mich ein bisschen vorhersehbar, aber diese Geschichte muss auch gar nicht spannend und unerwartet sein. Sie ist wunderschön, so schön, dass ich am Ende weinen musste was mir aus Freude noch nie bei einem Buch passiert ist. Klar, fließen mir ab und zu mal die Tränen wenn ein Charakter stirbt oder ähnliches, aber nicht weil ein Buch ... schön ist. Aber das war es. Ich war so überwältigt von den Gefühlen, die dieses Buch in mir wachgerüttelt hat und ich bin mir sicher, dass ich diese Geschichte irgendwann nochmal in die Hand nehmen werde. Vielleicht auch öfters als einmal.
Meine Erwartungen waren nicht gerade niedrig, aber ganz anders. Der Klappentext gibt nicht wirklich das wieder, was dieses Buch für mich bereithalten konnte. Ich habe etwas komplett anderes bekommen, als ich gedacht hätte, aber das ist auch gut so. Wie sich die Geschichte mit ihren kleinen Details und wunderbaren Beschreibungen am Ende zusammensetzt, ist einfach nur einzigartig.