Rezension

Für zwischen durch ganz gut

Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem - Nina LaCour

Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem
von Nina LaCour

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine Woche, ein Ende und der Anfang von Allem – Nina LaCour
Wie so oft hat mich wieder mal ein Cover auf ein Buch neugierig gemacht. Ich bin eine totale Coverkäuferin und als ich das Cover zu Nina LaCours Buch gesehen habe, musste ich mir einfach die Kurzbeschreibung durchlesen. Und siehe da, sie hat mich voll und ganz überzeugt.  Ein Junge und ein Mädchen, eine seit langer Zeit geplante Reise, die dann aus dem Nichts abgesagt wird und ein Roadtrip, der alles ändern wird. Das klingt ganz nach meinem Geschmack. Die Leseprobe hat mich dann zwar nicht ganz überzogen, gelesen hab ich das Buch trotzdem.

Die Geschichte wird von Colby erzählt, was schon einmal ein Pluspunkt ist. Es gibt einfach viel zu wenig Jugendbücher, die von einem Jungen erzählt werden. Colby kam mir ganz sympathisch rüber und sein Vater und Onkel mochte ich auch. Doch leider ist da auch noch Bev, seine beste Freundin, die mir zumindest am Anfang gar nicht gefallen hat. Sie war immer, wenn es um die Europareise ging, sehr abwesend und auch sonst konnte ich keinen Draht zu ihr aufbauen. Die anderen beiden Mitglieder aus Bevs Girlband haben mir schon viel besser gefallen und  Alexa hab ich mit ihrer Art gleich ins Herz geschlossen. Auch Meg, ihre Schwester, kam authentisch rüber.
An den Figuren kann es also nicht wirklich gelegen haben, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat. Bev wurde mir mit der Zeit doch noch einigermassen sympathisch und ich konnte am Schluss all ihre Beweggründe nachvollziehen. Auch wenn ich den ein oder anderen Punkt ein bisschen komisch finde. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man gewisse Sachen niemandem erzählen will. Aber es so lange mit sich rumtragen ist auch nicht gut und für etwas hat man schliesslich beste Freunde.
Der Roadtrip war zwar nicht so wie ich ihn mir vorgestellt habe, er hat mir aber trotzdem gut gefallen. Es gab nicht nur „Friede-Freude-Eierkuchen-Momente“, was ich nachvollziehen kann. Die schönen Momente waren genau wie die traurigen vorhanden. Trotzdem konnte ich mich irgendwie nicht in der Geschichte einfinden. Es gab das ganze Buch durch eine gewisse Distanz und ich weiss auch mehrere Tage nach dem Beenden des Buches den Grund dafür nicht. Vielleicht war die Distanz da, weil ich den roten Faden nicht immer sah und zum Teil das Gefühl hatte, dass sich die Autorin nicht sicher ist, welche Geschichte sie jetzt erzählen will. Die der Jugendlichen, die sich auf dem Abenteuer ihres Lebens befinden oder die, des alten Covers von Colbys Mutter.
Was mir jedoch sehr gefallen hat, war die Stelle mit den Fotos. Wer das Buch gelesen hat, weiss hoffentlich was ich meine. Ausserdem mochte ich die Telefonate mit Colbys Vater und seinem Onkel. Die haben eine Prise Humor beigesteuert.  Auch Colbys Entwicklung war realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Ich würde ja sehr gerne eine Fortsetzung lesen um zu sehen was er noch alles erlebt. Ich habe nämlich das Gefühl, dass diese mir besser gefallen könnte.
Die Botschaft, die das Buch einem mitteilen will, ist sehr schön und hat mir auch gut gefallen.
Das Buch würde ich allen empfehlen, die nicht nur die glücklichen Roadtrips Romane mögen. Und auch allen, die ein Buch über eine Freundschafte lesen möchten, in der nichts so ist wie es scheint.
Von mir bekommt die Geschichte 3.5 Sterne. Sie ist keinen falls schlecht und die Botschaft ist wunderschön. Nur hat es mir leider nicht ganz so gut gefallen, wie ich es gewünscht hätte.