Rezension

Eine Woche, ein Ende und der Anfang von Allem – andersartig, atmosphärisch & abenteuerlich!

Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem - Nina LaCour

Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem
von Nina LaCour

Bewertet mit 5 Sternen

Meinung:

Diejenigen, die meinen Blog schon länger verfolgen, wissen, dass ich sommerliche Roadtrip Romane sehr liebe und fragen sich deswegen auch nicht, warum ich dieses Buch unbedingt lesen musste.

Auch dieser Roadtrip spielt im Sommer in der USA und genau deswegen mag ich Roadtrip Romane so sehr. Auch wenn sie sich ähnlich anhören, kann man 5 hintereinander lesen und sie unterscheiden sich doch gewaltig. Zwei Aspekte, die mir in dieser Geschichte bereits aufgefallen sind und sich von anderen unterscheiden, ist einmal der doch recht ungewöhnliche Schreibstil und zu anderem, dass es eine mehr oder weniger geplante Bandtour ist und das eigentliche Abenteuer Europa werden soll .

Colby bekommt für eine Woche den alten VW Bus, auch genannt Melinda, von seinem Onkel geliehen, mit dem er zusammen mit seinen Freundinnen Bev, Meg und Alexa auf Bandtour geht. Die drei haben eine Band, die zwar nicht die Beste ist, aber dafür singen sie voller Leidenschaft und können ein paar Gigs an anderen Orten an Land ziehen. Zu diesen wollen sie jetzt innerhalb einer Woche abklappern und treffen dabei nicht nur auf unterschiedlichste Menschen, sondern lernen auch eine Menge über sich.

Das Buch ist aus Colbys Sicht geschrieben, aber nicht nur deswegen kommt es mir ungewöhnlich vor. Der Schreibstil ist recht außergewöhnlich, sehr schwungvoll, aber trotzdem locker und angenehm. Nachdem ich mich dran gewohnt habe, fand ich ihn echt toll. Colby ist aber auch kein normaler Junge, das merkt man schnell, seine Interessen sind andere als Jungs in seinem Alter, er möchte die Welt erkunden und er liebt das Malen, weswegen er auch an einer Kunst Schule war. Er ist ziemlich verliebt in seine beste Freundin Bev, er zeichnet sie immer wieder, doch dann bricht seine Welt zusammen, als sie ihm verkündet, dass sie nicht mit ihm nach Europa für ein Jahr geht, sondern studiert.

Anfangs habe ich Bev überhaupt nicht ausstehen können, sie knallt dem armen Colby einfach so die Tatsachen an den Kopf, dass sie nicht mitfährt und nach und nach merkt man, dass das nicht erst gerade entschieden wurde und sie viel lügt. Sie weiß, dass er in sie verliebt ist, aber trotzdem setzt sie ihm keine klaren Grenzen und ändert immer ihre Stimmungen. Ich konnte die Freundschaft der Beiden erst nicht so ganz nachvollziehen, sowas tut man einem guten Freund doch nicht an, doch nach und nach kam ihr Geheimnis ans Licht und ich konnte sie irgendwie verstehen, aber wirklich mögen tue ich sie auch am Ende des Buches noch nicht. Doch Colby liebt sie trotzdem, auch wenn sie so geheimnisvoll und merkwürdig ist.

Ihre beiden Freundinnen Meg und Alexa, die ungewöhnliche Schwestern sind, mochte ich dagegen sehr. Sie muntern Colby immer wieder auf, haben verrückte Ideen& Spiele und sie einfach authentisch.

Colby ist der einzige Junge in dieser Mädchenhorde, doch er liebt alle drei Mädels und fühlt sich wohl zwischen ihnen. Er ist ein super Freund, der mit auf Bandtour geht, obwohl er gar nicht in der Band ist und unterstützt alle drei. Er war mir von Anfang an sympathisch und er ist ein super Protagonist, der sich viele Gedanken macht und es interessant, ihm auf seinem Weg zu folgen und mit ihm herauszufinden, welche Entscheidungen er bezüglich seiner Zukunft treffen will. Meiner Meinung nach ist er ziemlich weise für einen Jungen in seinem Alter, ist aber trotzdem nicht abgehoben, denn anderseits ist er in vielen Szenen auch ein ganz normaler Junge.

Die Geschichte, ist ein wenig anders, als ich erwartet habe, aber trotzdem richtig klasse. Ich fand es toll, dass sich nicht alles um Colby und seine Probleme mit Bev gedreht hat, es ging auch um Entscheidungen im Leben, um die Orte und deren Leute, die sie besuchen, um ein Foto von einem Tattoo in einem Studio, dass später eine große Rolle spielt, um Musik und Kunst, ihre Eltern und das Leben. Die Atmosphäre war einfach klasse, die Stimmung passt irgendwie sehr gut zum Cover, Bev macht im Buch auch Fotos, die sie am Ende aufhängt und eine andere Geschichte von dem perfekten Roadtrip beschreibt, wie er hätte sein können.

Doch ihr Roadtrip läuft nicht immer perfekt, es gibt Probleme, Rückschläge, Streits, aber auch viel Spaß, Liebe und Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie klappern viele interessante, aber nicht wirklich bekannte Orte ab, zwar auch ein paar berühmte, aber nicht nur und ich habe sie gerne auf ihren Abenteuern verfolgt. 

Vor allem das Ende des Buches hat mir gut gefallen, denn Colby trifft eine spontane Entscheidung, die ich sehr gut finde und man bleibt einfach zurück mit dem Gefühl, dass Pläne zwar in Minuten zerstört werden können, aber man nicht aufgeben sollte und genauso schnell neue Pläne fassen kann.

Fazit:

 Mir hat diese Geschichte richtig gut gefallen, ich habe sie sehr schnell gelesen, sie ist relativ außergewöhnlich und deswegen kann ich sie nur empfehlen!

5 Sterne von mir!