Rezension

Menschen einer Kleinstadt

Was auf das Ende folgt -

Was auf das Ende folgt
von Chris Whitaker

Bewertet mit 4 Sternen

Jerry ist Polizist in der kalifornischen Kleinstadt Tall Oaks. Die letzten Wochen und Monate beschäftigt er sich fast ausschließlich mit dem Fall des entführten kleinen Harry. Auch Harrys Mutter hört nicht auf mit der Suche, hängt unermüdlich Plakate auf, klopft an jede Tür.
Man kann dieses Buch dennoch nicht in das Genre Krimi einordnen, denn die Entführung ist mehr wie ein roter Faden, der den Leser mit den äußerst individuellen Einwohnern dieses Städtchens bekannt macht.
Besonders gut hat mir hier der riesige, etwas zurückgebliebene Jerry Lee gefallen. Zeitlebens ist er von Kindern gemobbt worden. Glücklich ist er nur in seinem Job im Fotoladen und wenn er mit seinem Fotoapparat Bilder schießen kann.
Aber auch die anderen Menschen, die man kennenlernt, haben alle etwas Besonderes an sich: Jared, der Autoverkäufer mit seinem Geheimnis oder der Teenager Manny, der gern den großen Mafioso spielt, um nur ein paar zu nennen.
Nach und nach lernt man diesen Kleinstadtmikrokosmos kennen und ist so gut gerüstet für das fulminante Ende, das alle Fragen nach Harry beantwortet.
Trotz der Krimi-Elemente handelt es sich hier um einen beschaulichen Roman, der von Menschen erzählt, was sie antreibt, was sie quält und was sie sich erträumen. Man kann erleben, wie sie sich weiterentwickeln. Von jedem einzelnen Protagonisten, egal wie wichtig er für die Handlung ist, geht eine Spannung aus. Deswegen gibt es von mir 4 Lesesterne und ich empfehle die Geschichten aus Tall Oaks gerne weiter.