Rezension

Mich hat das Buch sehr bewegt

Wild Irish - Owen -

Wild Irish - Owen
von C. M. Seabrook

Bewertet mit 5 Sternen

Achtung: Band 2 einer Reihe – in sich abgeschlossen aber mit Überschneidungen!

 

Bree war schon so lange sie denken kann in Owen verliebt. Doch sie war immer nur „die Kleine“. Owen und ihre Cousins und Cousinen waren unüberwindliche sechs Jahre älter als Bree und dann nahm ihr die Entscheidung ihrer Mutter, einer Online-Liebe wegen in die USA zu ziehen auch die letzte Hoffnung. 

Nun ist Bree wieder in Irland, doch sie ist nicht mehr das kleine Mädchen von damals. So viel ist geschehen und so viele Teile von Bree zerbrochen. Durch einen Zufall begegnet sie Owen vor allen anderen. Er erkennt sie nicht und Bree klärt ihn nicht auf. Sie will ihre wahrscheinlich einzige Chance nutzen, wissend, dass Owen ihr das trotzdem niemals verzeihen wird. Doch sie hat ihm und den anderen auch nie verziehen, dass sie sich nie bei ihr gemeldet haben. Dass sie sie in der Hölle allein gelassen haben.

 

 

Bree hat mir mehr als einmal das Herz gebrochen. Je mehr man über ihr Leben in Amerika erfahren hat, über ihre Mutter, einfach über alles, was seit damals passiert ist, tut sie einem so, so leid. 

Dann hat sie auch noch das Pech, dass Owen sich sehr verändert hat. Von dem Jungen, der damals immer wieder ihr Fels war, ist nicht mehr viel übrig. Auch er hat einiges einstecken müssen und befindet sich aktuell in einer gefährlichen Abwärtsspirale. 

 

Bree ist zutiefst verletzt davon, dass sich nie jemand bei ihr gemeldet hat – auch wenn da relativ schnell herauskommt, dass ihr bösartiger Stiefvater wohl daran schuld ist. Trotzdem, dieses Gefühl des Ausgeschlossen-werdens hat tiefe Narben bei ihr hinterlassen. Dass Owen als ihre Lüge auffliegt alles andere als herzlich ist, tut sein Übriges.

 

Immer wieder wird Bree verletzt und jedes Mal bricht mein Herz mit ihrem. Ich habe so viel geweint, sie tat mir so unbeschreiblich leid. Sie wünscht sich so verzweifelt eine Familie, Liebe, Geborgenheit und das Gefühl, einfach zu einem anderen Menschen zu gehören und gewollt zu werden.

 

Owen will niemanden an sich heranlassen. Er blockt jeden ab, außer seiner Familie. Jede Frau, die ihn interessieren könnte, bekommt gar keine Chance. Eine Nacht und das wars. Doch Bree fasziniert ihn von Anfang an. Das verwirrt ihn, vor allem als er erfährt, wer sie wirklich ist.

 

Ich wollte Owen echt mehr als einmal erwürgen oder verprügeln oder beides. Er kann echt süß sein, und heiß, aber er kann auch so unglaublich unsensibel sein, da ist ein Bulldozer nichts dagegen!

 

Es gibt zwei Wendungen in diesem Buch, eine mit Owen und Bree, die fand ich gut und eine, die nur Bree betrifft und die fand ich etwas zu übertrieben. Das kam aus heiterem Himmel und war zwar in dem Sinne vorhersehbar, dass man sich denken konnte, dass sowas kommt, aber es passte für mich null zu dem, was sie vorher alles geschildert hat. Diese Wendung war für mich zu „amerikanisch“. Ich weiß, das ist alles sehr kryptisch, aber ich will niemanden spoilern. Ich muss es aber erwähnen, weil das für mich einfach so komplett gegensätzlich zu dem war, was vorher geschildert worden war. Ich verstehe nicht, wo das hergekommen sein soll.

 

 

Fazit: Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Ja, Bree hat einiges angestellt, aber man spürt auf jeder Seite ihre verzweifelte Sehnsucht, nicht nur nach Owen, den sie schon immer geliebt hat, sondern vor allem nach ihrer Familie und dem Gefühl, dazuzugehören, das sie so lange vermissen musste. Sie hat mir so oft das Herz gebrochen und Owen wollte ich verprügeln, wenn er mal wieder so sensibel war, wie ein Bulldozer. Ich wollte Bree einfach nur in den Arm nehmen, trösten und vor der Welt beschützen. Sie hat mich total angesprochen und mitgenommen. 

 

Obwohl mir eine der beiden Wendungen viel zu abrupt kam – das war eine 180 Grad Wendung, komplett ohne Vorankündigung oder ähnliches, obwohl klar war, dass etwas in der Richtung kommen würde – typisch amerikanisch eben, aber mir war es zu krass und aus heiterem Himmel. Aber es hat mich jetzt auch nicht so sehr gestört, dass ich es über mich bringe, dafür etwas abzuziehen, weil mich das Buch einfach von Anfang bis Ende emotional so berührt hat. Deswegen ganz klar: 5 Sterne!