Rezension

Mitreißender Reihenauftakt voller Magie und Spannung

Witches of Norway 1: Nordlichtzauber - Jennifer Alice Jager

Witches of Norway 1: Nordlichtzauber
von Jennifer Alice Jager

Bewertet mit 5 Sternen

Auf das neue Label Dark Diamonds von Carlsen hatte ich mich schon sehr gefreut, da der Fokus auf New Adult Fantasy liegt. Mit „Witches of Norway“ durfte ich zum ersten Mal in das neue Verlagsprogramm reinschnuppern. Jennifer Alice Jager konnte mich mit ihrem Reihenauftakt rund um den Hexenzirkel der Andersons von der ersten Seite an begeistern.

Magisch und humorvoll geschrieben, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Elis ist eine eher unauffällige junge Frau, doch sie verbirgt ein Geheimnis. Sie ist eine Hexe – aber leider keine besonders gute. Ihre Kräfte lassen sich nicht von ihr beherrschen und dadurch bringt sie immer wieder andere Menschen in Gefahr. Nach einem Streit mit ihrem Freund David gehen ihre Kräfte völlig mit ihr durch und lassen ihr ganzes Haus erbeben. Elis braucht dringend Abstand von ihrem alten Leben und vor allem von David. Sie beschließt einen entfernten Familienzweig in Norwegen zu besuchen. Dort angekommen stellt Elis fest, dass die Andersons nicht nur sehr wohlhabend sind, sondern auch einem mächtigen Hexenzirkel angehören. Während ihre Tante Anna sich als gemeine Zicke entpuppt, versucht Tante Amalie so gut es geht zu helfen. Sie bringt Elis erste kleine Zauber bei und unterstützt sie, wo sie kann. Auf ihren Streifzügen durch das Haus stößt Elis schließlich auf Luc, der im Koma liegt. Von nun an besucht sie Luc regelmäßig, um ihm vorzulesen. Doch dann kommt es zu einem merkwürdigen Zwischenfall und Elis landet im Jahr 1905. Da sie nicht weiß, wie sie nach Hause gelangen soll, beginnt sie als Dienstmädchen zu arbeiten. Es dauert nicht lange, bis sie in Machtkämpfe und Intrigen verwickelt wird. Dann geschieht etwas, dass Elis alles andere vergessen lässt - sogar die Frage, wie sie in ihre Zeit zurückreisen kann.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil sehr leicht gefallen. Jennifer Alice Jager lässt fantastische Bilder von Norwegen in den Köpfen der Leser entstehen. Die Geschichte spielt zwar die meiste Zeit in dem Anwesen der Andersons, aber die Szenen, die die norwegische Landschaft beschreiben, sind der Autorin hervorragend gelungen. Sie verleihen dem Setting einen wunderschönen, magischen Touch. Die Geschichte startet mit einem super spannenden Prolog, der im ersten Band nicht aufgelöst wird. Auch die Charaktere wurden geschickt eingesetzt. Neben einer tollen Hauptprotagonistin herrscht an potenziellen Bösewichten kein Mangel. Die männlichen Protagonisten sind alle absolut undurchschaubar. Im ersten Band der Reihe kann man sie noch schwer einschätzen, was eine gewisse Spannung erzeugt. Besonders gut hat mir das Verflechten von Magie im Alltag gefallen. Jennifer Alice Jager ist es gelungen, die magischen Elemente völlig glaubhaft einzubauen. Man erfährt hauptsächlich, wie die Familie im ganz normalen Alltag Magie einsetzt. Dadurch kommt man direkt ins Träumen. Was könnte das Leben mit so ein paar Alltagszaubern nicht wunderbar sein. Der Prolog lässt aber darauf schließen, dass Elis ihre Magie sehr bald weiterentwickeln wird und wir in Band 2 auf so manchen Zauber gespannt sein dürfen. Am Ende des ersten Bandes wartet ein wirklich fieser Cliffhanger auf den Leser, der es unmöglich macht, den Folgenband nicht zu lesen. Die Geschichte endet einfach mittendrin und das, obwohl es gerade so spannend ist. Band 2 muss also ganz schnell her!

Fazit: Mit „Witches of Norway - Nordlichtzauber“ ist Jennifer Alice Jager ein fantastischer Reihenauftakt voller Magie und Spannung gelungen. Tolle Charaktere und ein wunderschönes Setting laden zum Versinken in der Geschichte ein. Die Hexe Elis hat mich oft zum Schmunzeln gebracht und ich freue mich schon darauf, sie in Band 2 wiederzutreffen.