Rezension

Mord am Lord

Mord am Lord - B. a. Robin

Mord am Lord
von B. a. Robin

Bewertet mit 4 Sternen

Ich liebe Krimis und vor allen Dingen auch die alten Krimis, a la Arthur Conan Doyle oder Agatha Christie, da damals einfach der Fokus noch ein bisschen anders lag, als es oftmals heutzutage ist, das Ermitteln noch etwas komplizierter war, da die Techniken von heute noch nicht entwickelt waren und wohl auch ein wenig, weil die Detektive von damals irgendwie eine ganz besondere Note mit sich bringen.

Genau deswegen war ich auch so gespannt auf diesen Krimi, der eine kleine Hommage an Agatha Christie sein sollte und das Beste an der ganzen Sache war, dass ich auf wirklich positiv von diesem Buch überrascht wurde, auch wenn es nicht ganz perfekt ist. Vor allen Dingen lebt das ganze Buch einfach von den beiden Protagonisten Josie und Theo, die einfach vollkommen unterschiedlich sind und damit eine Menge Spaß in den Roman bringen. Zum einen hat man die vollkommen von Krimis, England und Agatha Christie begeisterte Josie, die teilweise ein wenig zu deutlich zeigt, wie begeistert sie ist und durchaus ihre Tarnung oftmals fast auffliegen lässt, da sie doch sehr wie ein Tourist wirkt, der auf Sightseeing-Tour ist und die manches Mal mehr Temperament aufweist, als ich ihr zugetraut hätte und mich damit des Öfteren zum Schmunzeln bringen konnte. Zum anderen ist da Theo, der am liebsten in Deutschland geblieben wäre, vom Reisen und England nicht viel hält, Josies Spinnereien oftmals für lächerlich hält und sie auch einfach nicht nachvollziehen kann, der aber einfach durch sein grummliges Wesen und dadurch, dass er aber doch irgendwie sehr nett ist, Josie doch ziemlich gut ergänzt, auch wenn die beiden wohl besser nicht erwägen sollten, wirklich als Detektive zu arbeiten. Aber sie haben mir auf jeden Fall so einige amüsante Momente beschert und auch die Charaktere, auf die sie im Lauf des Mordfalls treffen, sind einfach sehr gelungen, so dass man sich diesen urtypischen, aristokratischen englischen Haushalt einfach nur zu bildlich vorstellen kann und manche Macke ist einfach nur herrlich!

Und die Autorin schafft es auch, wenn dabei mit so einigen kleinen Punkten Humor, einen sehr in die Zeit der Romane von Agatha Christie zu versetzen, so dass es einfach mächtig Spaß macht mit zu ermitteln, was diese Romane einfach immer so besonders für mich gemacht hat, denn bei diesen alten Werken der Kriminalliteratur hat man auch einfach noch diese besondere Chance dabei, denn dass einem der Mörder einfach so verraten wird, ohne das auch Tathergang und Motiv sofort von den Ermittelnden erkannt werden, muss man hier nie erwarten.

Ein wenig gewöhnungsbedürftig war für mich, dass Agatha Christie von Josie immer, Agatha Christina Sotheby genannt wird, was zwar im Roman, richtig ist, mich aber irgendwie verwirrt hat. Außerdem war das Ende ein ganz kleines bisschen seltsam, da es für mich etwas abrupt wirkte und nicht ganz rund und ich mir nicht ganz sicher war, ob die Auflösung so wirklich die richtige war oder vielleicht auch doch nicht, da diese doch nicht so ganz klar gestaltet wurde, wie ich es mir gewünscht hätte.

Ansonsten ist es aber ein sehr spaßiger und einfach für Fans von alten Krimis, spannender Roman, der ein auch ein paar kleine Spitzen gegen die Krimis von damals aufweist, aber einfach so toll gemacht ist, bis auf ein paar Kleinigkeiten, dass es enormen Spaß macht ihn zu lesen und ich ihm jedem Fan dieser alten Detektivkrimis nur empfehlen kann, der auch ein wenig Spaß versteht!