Rezension

Nachdenklich stimmende gute und interessante Idee

Lucid Night – Was, wenn wir nicht träumen? -

Lucid Night – Was, wenn wir nicht träumen?
von Nina Martin

Bewertet mit 3.5 Sternen

Stell dir vor, du kannst nicht träumen. Schon dein Leben lang wird dir erzählt, dass das nicht sein kann. Denn nur Menschen des männlichen biologischen Geschlechtes können Traumgänger sein. Niemand glaubt dir, du fühlst dich, als wenn du nirgendwo richtig dazu gehören kannst. Da bietet sich die Gelegenheit eines Praktikums bei der Traumgängerunion. So geht es Ria.

Selena hingegen weiß mit Sicherheit, dass sie Traumgängerin ist. Immer wieder wird sie vor ihren Gängen nach Somna (der Welt der Träume) gewarnt, sich vor der Traumgängerunion in Acht zu nehmen. Doch warum weiß sie nicht wirklich. Gleichzeitig gibt es jede Menge Rätsel um ihren Vater…

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und als Leser findet man schnell einen Weg in die Welt aus Träumen und der Realität. Der Einstieg ist sehr gelungen, so gibt es genug Zeit die Charaktere kennen zu lernen, denn die Ereignisse überstürzen sich nicht. Es bietet sich die Möglichkeit tiefer darüber nachzudenken. Wie wäre es, wenn man die Träume von jemanden anders besuchen könnte und gleichzeitig nicht selbst träumen kann? Würde etwas fehlen? Das muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden.

Die Perspektiven wechseln zwischen Ria und Selena hin und her. Beide lernt der Leser nach und nach kennen. Regelmäßig wird ein guter Zeitpunkt zum Wechsel erwischt und der Spannungsbogen steigt langsam immer weiter an. Doch irgendwann überschlagen sich die Ereignisse und es wird etwas schwer die einzelnen Handlungen der Charaktere wirklich nachzuvollziehen. So haben sowohl Selena als auch Ria mindestens zwei Baustellen und gerade bei Selena fehlt manchmal der Bezug zur kürzlich noch präsenten Vergangenheit. Neu dazu gekommene Charaktere werden teils nur grob gezeichnet oder bleiben ziemlich im Dunkeln.

Insgesamt eine wirklich gute und interessante Idee, die nachdenklich stimmt. Doch ging mir das Hin- und Her zwischen den verschiedenen Problemen später zu schnell. Es passierte zu viel gleichzeitig und damit ging zumindest für mich der Scharm der kreierten zweiten parallelen Welt etwas verloren. So bewerte ich mit 3,5 von 5 Sternen.