Rezension

Nett

In den Wäldern der Biber -

In den Wäldern der Biber
von Franziska Fischer

Bewertet mit 3 Sternen

In den Wäldern der Biber – Franziska Fischer

Nach dem Scheitern ihrer Beziehung zieht es Alina aus der Großstadt Frankfurt weg, hin zu ihrem Großvater in ein kleines brandenburgisches Dorf, wo sie in der Kindheit viele Ferien verbracht hat. Bereits vor vielen Jahren ist der Kontakt zwischen den beiden abgebrochen. Doch nun scheint es Alina an der Zeit zu sein, zu den Wurzeln zurückzukehren und Ruhe in der Natur zu finden.

Alina ist kaum bei ihrem Großvater angekommen, da bestellt sie schon Handwerker um alles mögliche an dem alten Haus zu erneuern oder zu verbessern. Sie meint es gut und sie hat sicherlich auch Recht. Siegfried lässt all das jedoch nur widerwillig über sich ergehen. Sosehr er sich über den Besuch der Enkelin freut, stört ihn doch der Baulärm. Alina empfand ich schon manchmal als etwas wenig einfühlsam. Auch sonst fühlte ich mich mit ihr nicht unbedingt auf einer Linie.

Es werden einige Konflikte aus der Vergangenheit angerissen, doch praktisch nichts aufgeklärt oder gelöst. Aber so ist es wohl einfach – das Leben. Generell passiert recht wenig in diesem Roman. Es ist wie eine Pause in Alinas Leben. Eine Zeit, die beinahe stillsteht – in der sie Atem holt und über sich und ihr Leben, ihre Wünsche nachdenkt.

Dann ist da noch eine wirklich nette Liebesgeschichte, die mir ganz gut gefallen hat. Aber auch das wurde nicht weiter vertieft, eher fragmenthaft erzählt. Elias mit seiner ruhigen Art mochte ich als Figur jedoch sehr.

Die titelgebenden Biber und die Ruhe der umgebenden Natur kamen mir dann fast etwas zu kurz. Wie gesagt, es ist eine sehr ruhige Geschichte, die dann allerdings streckenweise so ein bisschen vor sich hinplätschert. Es ist durchaus angenehm zu lesen, man lässt sich einlullen, hängen bleiben wird davon jedoch kaum etwas. Vielleicht hat sich die Autorin zu viel vorgenommen: Natur, Liebe, Vergangenheit, Familienbande, Freundschaft etc. Es ist von allem etwas, aber von allem nur ein bisschen.

Insgesamt eine nette Lektüre, aber auch nicht mehr. 3 Sterne.