Rezension

Nette Unterhaltung in Drvenkars unvergleichlichem Stil

Licht und Schatten - Zoran Drvenkar

Licht und Schatten
von Zoran Drvenkar

Bewertet mit 4 Sternen

„Der Tod ist ein geduldiger Dieb, der auf den richtigen Moment wartet, um sich zu holen, was ihm nicht gehört.“ (S. 80)

Ich persönlich kenne Zoran Drvenkar nur von seinen Thrillern, die ich allesamt auf ihre Art und Weise geliebt habe, haben sie doch das Genre meiner Meinung nach revolutioniert. Als ich sah, dass etwas Neues von diesem begnadeten Autor erscheinen würde, merkte ich mir den Erscheinungstermin fest vor und beschloss, das Buch zu lesen. Auch wenn es, zugegebenermaßen, nicht mein bevorzugtes Genre ist. Milde gesprochen. Aber, um es mal vorweg zu nehmen, ich mochte das Buch. Es wird sich keinesfalls in meine Riga der Lieblingsbücher einreihen, aber ich weiß Drvenkars Ideenreichtum und seine wunderschöne Metaphorik sehr zu schätzen. Außerdem lässt  es viel Spielraum für Interpretationen, auch das ist ein Punkt, der mir fast immer zusagt.

Aber wann wäre es trotz allem zu einem Lieblingsbuch geworden? Nun, ich glaube so etwas passiert, wenn ich das Buch zuschlage und wehmütig bin, dass ich die Welt verlassen muss. Wenn ich noch Tage danach an die Geschichte denke, wenn ich geliebte Charaktere nicht gehen lassen möchte oder einfach, wenn mir der Autor ganz viel Stoff zum Nachgrübeln gibt. Das alles war nicht der Fall, ich habe das Lesen durchaus genossen, das schon, aber nachhaltig berühren konnte mich die Geschichte leider nicht. Nichtsdestotrotz mochte ich Vida, ich mochte es mich mit ihr auf die Reise zu begegnen, ich mochte ihre Gefährten und ihre Familie. Ich mochte es innerlich Verknüpfungen zu erstellen und zu interpretieren. Nur eben auf eine sehr kurzweilige Art und Weise.

Daher finde ich das Buch empfehlenswert, vorallem wahrscheinlich für Leser von Fantasy, die passagenweise sehr schön mit der Sprache spielt. Aber ich denke, ich werde das nächste Mal doch eher zu einem Drvenkar Thriller greifen. Und das mit riesengroßem Vergnügen.