Rezension

Neuanfang in Irland

Songs of Emerald Hills -

Songs of Emerald Hills
von Anabelle Stehl

Bewertet mit 4 Sternen

Ein heftiger Start für ein doch recht schönes Buch, das zum Wohlfühlen einlädt. Caroline ist auf der Beerdigung ihrer besten Freundin Nadine und ist natürlich stark am Trauern. Als wäre das nicht schon genug, denkt sie auch noch, dass sie da viel eher liegen sollte. Denn Nadine war eine Person, die hatte Ziele im Leben und hat einfach gelebt. Caroline dagegen findet ihre Berufung einfach nicht. Ständig fängt sie Jobs und Studiengänge an und bricht sie nach kurzer Zeit ab. Kurz darauf findet sie sich nach einer Kurzschlussreaktion in Irland wieder, wo sie als Betreuerin für Mrs Connolly anfängt. Diese hat vor kurzem eine Knie-OP, weswegen sie nun bei einigen Dingen Hilfe braucht. Nur will Mrs Connolly überhaupt keine Hilfe und das zeigt sie Caroline auch.

Conor dagegen ist auch einer, der ein sehr klares Ziel vor Augen hat. Er lebt in Irland in einem wunderschönen kleinen Städtchen und besitzt eine Schule, die leider nur noch als Sprachschule fungiert, in der er den Leuten die gälische Kultur näherbringen will. Aber auch das hat nicht wirklich Zukunft. Er versucht alles, um die Schule saniert zu bekommen, doch Fördergelder zu erhalten ist nicht einfach. Dazu ist er ein Mensch mit Verlustängsten. Denn so viele sind bereits aus diesem Städtchen gegangen, um ihren Weg zu gehen.

Ich fand es wirklich schön, wie Caroline sich in dem kleinen irischen Städtchen immer mehr eingelebt hat. Das ganze Setting mit der Kleinstadt, den Leuten und einfach die Umgebung konnte ich mir so gut vorstellen. Es ist einfach zum Wohlfühlen. Man merkt, dass die Autorin sich viel mit dem Thema befasst hat und auch eigene Erfahrungen mit eingebracht hat. Während Caroline am Anfang also noch recht zerstreut war, hat sie in Irland eine Aufgabe gefunden. Dazu hat sie dort auch angefangen wieder mehr zu fühlen und zu leben. Dabei geholfen hat ihr Conor. Die zwei haben sich recht früh in der Geschichte getroffen und wurden auch schnell Freunde. Das blieb länger so. Ich fand es echt schön, wie die Freundschaft immer stärker wurde und sie sich gegenseitig geöffnet haben. Denn wie gesagt, auch Conor hat bereits einige schlechte Erfahrungen gemacht und war teilweise verschlossen. Zusammen sind sie an ihren Aufgaben gewachsen und haben sich gegenseitig viel unterstützt. Im Verlauf der Geschichte taut Caroline immer mehr auf. Sowohl mit sich selbst als auch mit Mrs Connolly. Ich habe diese Frau wirklich sehr ins Herz geschlossen. Das geschieht natürlich nicht alles ohne Rückschläge. Bei beiden. Ist damit auch entsprechend realistisch. Ebenso die Gefühlswelt der Protagonisten konnte ich recht gut nachvollziehen.

Ich habe das Gefühl der Fokus bei diesem Buch liegt im Wohlfühlen. Conor und Caroline gehen ihren Weg, teilweise zusammen und bestreiten die Hindernisse, die ihnen das Leben in den Weg legt. Es gibt immer wieder Rückschläge, Niederlagen und emotionale Zusammenbrüche, aber es werden Lösungen gefunden und das ganze Setting ist halt einfach zu schön, um lange Trübsal zu blasen. Dennoch hat mir irgendwie das gewisse Etwas gefehlt. Vielleicht liegt es bei mir daran, dass ich mehr Drama brauche? Ich weiß es nicht, aber so richtig gepackt hat mich die Story nicht.

 

Fazit:

Ein Wohlfühlbuch mit dem Setting in dem wunderschönen Irland. Dabei begleiten wir Conor und Caroline auf ihrem Weg ihre Ziele umzusetzen oder eben überhaupt erst mal zu finden. Beide Charaktere machen im Buch eine schöne Entwicklung durch und stellen sich den ganzen Herausforderungen, teilweise auch zusammen. Eine nette Story, die mich aber nicht so richtig packen konnte. Es war zwar schön die beiden mitzuverfolgen wie sie ihren Weg gehen und auch ineinander die Unterstützung finden, die sie brauchen, aber mir war es teilweise trotzdem zu zäh.

4/5 Sterne