Rezension

New Adult Quatsch - was hat sich die Autorin nur dabei gedacht?

Maybe Someday - Colleen Hoover

Maybe Someday
von Colleen Hoover

Bewertet mit 2.5 Sternen

Sydney ist 22 Jahre alt und hat ihr Leben unter Kontrolle. Sie studiert Musik, wohnt mit ihrer guten Freundin Tori zusammen, hat eine wunderbare Beziehung zu ihrem Freund Hunter... es läuft eben alles so, wie es soll. Bis sie immer wieder auf den Jungen aufmerksam wird, der auf dem Balkon gegenüber Gotarre spielt und ihr Herz stehenbleiben lässt. Bis eben dieser Junge ihr sagt, dass Hunter und Tori miteinander schlafen. Bis ihre ganze Welt auseinander bricht. Bis plötzlich nichts mehr so läuft, wie sie es sicht vorgestellt hatte. Ohne Freund, ohne Wohnung und ohne Hoffnung nimmt Ridge, der Junge mit der Gitarre, sie bei sich auf, doch das hat Folgen. Denn was ist, wenn Ridge sich zu Sydney hingezogen fühlt und andersherum? Und was wird dann aus Ridges Freundin?

Colleen Hoover ist eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen, ich liebe ihre Bücher "Weil ich Layken liebe" und "Hopeless" und all die Folgebände. Ich könnte nie an einem Buch von Colleen Hoover vorbei gehen. Doch hier wünsche ich mir jetzt, ich hätte es getan. New Adult ist ein Genre, dass nicht jedem liegt. Mir zum Beispiel ganz sicher nicht, denn es läuft immer nach dem selben Muster ab: Junge und Mädchen verlieben sich, habe eine Menge Sex oder es wird jedenfalls damit die Seiten gefüllt, und es gibt immer ein riiiiiesiges Problem bei einem von beiden oder bei beiden. Hätte ich gewusst, dass dies ein New Adult-Roman ist, wäre ich sicher anders rangegangen. Colleen Hoover hat die Stärke, dass sie ihre Charaktere immer absolut authentisch wirken lässt. Dass man sich in die verliebt. Mitleidet, mitweint, mitlacht. Sich als Leser an die Stelle dieses Protagonisten wünscht. All das hat sich in diesem Buch nicht geschafft. Ich habe nicht einmal meinen beschleunigten Herzschlag gespürt, nicht einmal, als das große Problem um Ridge enthüllt wurde. Ich habe mich nicht in Ridge verliebt. Ich war genervt von dem ewigen Hin und Her. Ich kann dem Buch keine 5 Sterne geben, wie allen anderen Büchern der Autorin. Irgendwas hat sie in diesem Buch ganz schlimm falsch gemacht. Das einzig Tolle an dem Roman ist, dass es darin viel um Musik geht und man sich die Songs, die Ridge und Sydney zusammen schreiben, im Internet anhören kann. Damit wird das Buch quasi multimedia - und doch konnte es mich einfach nicht berühren.

Ich hoffe auf das nächste Buch von Colleen Hoover, denn dies hier will ich lieber vergessen. Die Autorin war ganz sicher nicht in ihrer üblichen Form. Für Fans enttäuschend, für Leser, die die Autorin noch nicht kennen, sicher nicht allzu schlimm. Ein gutes Buch für Zwischendurch, doch nicht herzerwärmend. Jammerschade.