Rezension

Nicht nur Luchse im Wald

Die Spur der Luchse -

Die Spur der Luchse
von Roman Voosen

Bewertet mit 4 Sternen

Der Krimi „Die Spur der Luchse“ von Voosen Danielsson und Kerstin Signe Danielsson ist die neuste Fortsetzung der Ingrid Nyström und Stina Forss Reihe. Es handelt sich hierbei um den zehnten Teil dieses Krimi-Universums. Vorab: Ich habe die vorherigen Bücher nicht lesen und meiner Meinung nach braucht man dies für dieses Buch auch nicht zu tun. Die Geschichten sind wohl immer in sich selbst abgeschlossen, lediglich die einzelnen Charaktere bleiben bestehen. So manchen Dialog oder Geschichte hinter den Charakteren versteht man natürlich besser, wenn man die vorherigen Teile gelesen hat, aber wie schon gesagt, zwingend erforderlich ist dies in meinen Augen nicht.

Ingrid Nyström hat alle Hände voll zu tun. In einem Wald, der sich direkt in einem Naturschutzgebiet befindet, soll es Rodungsarbeiten geben um eine Bahnverbindung zu schaffen. Die vielen Naturschützer in Smaland sind stellen sich natürlich dagegen und protestieren in ihrem Green Village dagegen. Neben dieser eher friedlichen Demonstrantengruppe gibt es allerdings auch noch die sogenannten Luchse, die wesentlich radikaler scheinen. Von ihnen sieht und hört man wenig, da sie sich viel tiefer in den Wald zurückgezogen haben. Aber sie sind dennoch da und beobachten… Als Nyström ihnen auf der Spur ist, wird sie in einen Unfall im Wald verwickelt, der gleich mehrere Verbrechen miteinander verbindet. Schnell kommt eine ganz andere Geschichte ins Rollen und die Polizei hat es mit weitaus schweren Fällen zu tun. Denn nicht nur die Demonstranten im Green Village, die Luchse und die Gerichtsverhandlung zu diesem ganzen Thema beschäftigt die Polizei nun. In genau diesem Waldstück werden nämlich zur gleichen Zeit vier Schüler und ihr Lehrer vermisst. Diese Gruppe brach zu einer Exkursion auf um Motten im Wald zu beobachten, allerdings kehrte nur einer Lehrerin von zweien wieder und alle anderen Beteiligten bleiben verschollen. Die Zeit droht den Ermittlern davonzulaufen, denn Das Wetter schwingt zu allem Übel auch noch um und es entsteht ein Wettlauf mit der Zeit. Alles scheint unter sehr mysteriösen Umständen passiert zu sein. Was haben die Jugendlichen mit ihren Lehrern denn eigentlich genau im Wald gemacht? Waren sie wirklich nur dort um Motten zu kategorisieren und sich auf ein Theaterstück vorzubereiten? Wer sind die Luchse und welche wichtige Rolle spielen sie in diesem Krimi noch? Was hat eigentlich ein vor vielen Jahren begangener Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft mit der Sache zu tun? Fragen über Fragen. Werden diese alle bis zum Ende des Buches beantwortet werden?

Am Anfang viel mit der Einstieg ins Buch leider eher schwer. Man wurde direkt ins Geschehen hineingeworfen, was für mich sonst eigentlich kein großes Problem darstellt. Hier fühlte ich mich allerdings regelrecht überrannt. Und das nicht nur von der Geschichte und den Geschehnissen an sich. Denn der Schreibstil hat mich mit Fachbegriffen und nicht so alltäglich gebrauchten Worten doch etwas aus der Bahn geworfen. Auch die Sätze waren oft sehr lang und regelrecht verschachtelt. Glücklicherweise legte sich dieses Gefühl bei mir mit der Zeit und ich konnte mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen. An Spannung hat es hier überhaupt nicht gefehlt. Man wurde in jedem Kapitel gut unterhalten und kam der Wahrheit um diesen mysteriösen Fall auch immer näher. Insgeheim habe ich auch beim Lesen des Buches versucht zu entschlüsseln, wie alles abgelaufen sein könnte. Wer da überhaupt die Fäden in der Hand hat und welches Motiv hinter den Taten steckt. Ich kam allerdings nicht darauf und war am Ende dann doch sehr überrascht und auch ein wenig entsetzt über die Geschichte. Also spannungsmäßig wurde für mich alles richtiggemacht. Leider kamen mir die Luchse in dieser Story etwas zu kurz. Sie erscheinen zwar nicht nur einmal und das auch nicht immer im gleichen Sinne in diesem Buch, aber ein wenig mehr Action dererseits hätte ich mir doch gewünscht. Aus diesem Grund und weil ich am Anfang nicht so richtig in dem Buch ankam, ziehe ich einen Stern ab. Der Geschichte selbst tut dies allerdings keinen Abbruch. Sie war spannend und ich konnte mich wirklich in der Story fallen lassen.