Rezension

Packende Geschichte in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges

Die Hure und der Spielmann - Thomas Ziebula

Die Hure und der Spielmann
von Thomas Ziebula

Bewertet mit 5 Sternen

Meuchen, November 1632: Während die deutsche Bevölkerung in der Kirche den neuesten Sieg auf dem Schlachtfeld des Dreißigjährigen Krieges feiert, bangen die schwedischen Soldaten um das Leben ihres Königs, der seit der Schlacht als verschollen gilt. Gerüchte schwirren herum, dass er tot sei, aber stimmt das wirklich? Erik Nilsson Thott, Offizier vom schwedischen Königshof, belauscht derweil zwei katholische Gefangene in der Krypta: Es handelt sich um einen jungen Jesuiten, Tonda, und seinen Beichtvater, den Erik als "Satansbraten" bezeichnet. Der Jüngere hatte bei seiner Festnahme interessante Gegenstände bei sich: Handpuppen Tod und Teufel und das Tagebuch von Eriks verschollener Schwester Kristina, die zu Anfang des Krieges aus Stockholm wegen ihrer drohenden Zwangsverheiratung geflohen war... Nun wird die Geschichte des jungen Jesuiten Tonda und der Schwedin Kristina in den Kriegswirren und ihre Verflechtungen ab 1618 erzählt...

Der Erzählstil ist gut gelungen, einfach, aber nicht trivial, sondern sehr angemessen für die Geschichte. Die wechselnden Erzählperspektiven folgen den jeweiligen Figuren auf ihren Wegen und lockern den Roman auf.

Die Figuren sind überzeugend ausgestaltet und besonders die Hauptfiguren waren mir sehr sympatisch, so dass ich das Buch über mit ihnen mitgezittert habe, was ich besonders gelungen finde.

Die Kriegskulisse ist atmosphärisch dicht, so dass man das Leben der Menschen im Krieg sehr gut nachvollziehen kann.

Fazit: Ein toller historischer Roman, der einem auf eine unterhaltsame Weise mit Hilfe von sympatischen Hauptfiguren das Leben der Menschen im 17. Jahrhundert und im Dreißigjährigen Krieg näher bringt. Mir hat das Buch sehr gefallen und ich kann ihn zu 100 % weiterempfehlen.