Rezension

Packender und actionreicher Umwelt-Thriller mit einem eindringlichen Plädoyer für einen besseren Schutz der Haie

Blaues Gold -

Blaues Gold
von Gerhard Wegner

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem Umwelt-Thriller schickt der Autor Gerhard Wegner das Team der ODYSSEE um Michel "Mitch" Thromberg in ihr bereits viertes Abenteuer, das wieder eine gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Spannung, Action und Geheimnissen bietet.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten drei Abenteuern, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren in Gänze miterleben zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem bieten auch die ersten Bände packende Unterhaltung und sind absolut zu empfehlen. 

Die Entdeckung des Templerschatzes hat für jede Menge öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt, der sich Mitch und sein Freund Samson entziehen wollen, indem sie unter falschem Namen einen Tauchurlaub vor der Küste Costa Ricas verbringen. Als sie dort aber einen geheimnisvollen Schatz entdecken und zugleich auch auf die Spuren eines großen Umweltverbrechens stoßen, ist es mit der Ruhe schnell vorbei. Sie geraten ins Visier eines Mannes mit zwei Gesichtern, der vor nichts zurückschreckt, um keines davon zu verlieren. Der Beginn einer gnadenlosen Hetzjagd, bei der Mitch und Samson auch auf die Hilfe der übrigen Mitglieder des ODYSSEE-Bergungsteams angewiesen sind.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet dabei zahlreiche Spannungsmomente, die einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lassen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Zugleich macht er mit dem Buch auf das weltweite Problem des Geschäftes mit Haiflossen aufmerksam und zeigt dabei auch die dramatischen Folgen auf, die sich dadurch nicht nur für die Meere und ihre Bewohner, sondern schlussendlich auch für den gesamten Planeten ergeben. Folgerichtig spendet der Autor dann auch 50 % der Einnahmen aus diesem Buch an ausgesuchte Haischutzorganisationen.  

Hervorragend abgerundet wird das Buch am Ende durch ein Nachwort in Form eines Frage- und Antwort-Spiels, das Auskunft darüber gibt, was hier Dichtung und was Wahrheit ist. Die eindringlichen Vorworte des Autors und des Schauspielers und Naturschützers Hannes Jaenicke geben zudem eine gelungene Einführung in das übergeordnete Thema des Buches.   

Wer auf spannende und actionreiche Abenteuer mit mysteriösen Geheimnissen steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Zugleich ist dieses Buch aber auch ein leidenschaftliches Plädoyer für einen anderen und vor allem besseren Umgang mit Haien, dass zum Nachdenken anregt und noch lange über sein Ende hinaus nachhallt.