Rezension

Pferdehotel

Bewährungsprobe. Lorenz Lovis ermittelt -

Bewährungsprobe. Lorenz Lovis ermittelt
von Heidi Troi

Bewertet mit 5 Sternen

Lovis ermittelt im Fall von mehreren toten Pferden auf dem Perwanger Hof und lernt dabei zwei zerstrittene Reiter kennen und verdächtigt sie die Taten ausgeführt zu haben kann es aber nicht beweisen. Eine der Reiterinnen sucht einen neuen Stellplatz und kommt auf dem Hof von Lorenzo unter und wird eines morgens tot in Lovis Weinberg gefunden. Paul der Arbeiter auf Lorenzos Hof wird verdächtigt die Obereggerin ermordet zu haben. Der zweite Reiter, Liam Verginer, stellt auch sein Pferd bei Lorenzo unter, was diesem nicht passt er aber das Geld braucht. Außerdem ist er der Ex von Angelika, seiner Mitbewohnerin. Lovis ermittelt derweil, wer denn die Obereggerin ermordet hat und hat auch schon Verdächtige im Visier. Er hat außerdem noch Helfer, die mit ermitteln und dann noch das Huhn Alma, mit dem er seine Strategie „bespricht“. Und trotzdem bedarf es noch eines weiteren Mordes, um Lovis endlich Klarheit zu schaffen.

Ein sehr spannender Krimi aus Südtirol, der mit Lorenz Lovis einen Detektiv als Hauptfigur hat, der aber auch von seinem Onkel Sebastian, einen Pferdehof und einen Weinberg geerbt hat. Also ein Mensch mit vielen Eigenschaften. Dieser Lovis lebt auf einem Dorf und die Menschen werden mit all ihren Besonderheiten sehr genau beschrieben. Er ist sehr hilfsbereit, aber auch total klamm, d.h. er muss sich sehr krummlegen. Die Autorin hat die innere Zerrissenheit der Hauptperson sehr gut beschrieben. Sein Verhältnis zu Angelika, die ebenfalls auf dem Hof lebt, ist sehr ambivalent, er will ja, aber irgendwie bekommt er die Kurve nicht. Als dann auch noch ein Mord in seinem Weinberg geschieht und sein Knecht Paul der Hauptverdächtige ist, muss er die Ermittlungen aus eigenem Interesse ankurbeln. Sehr schön beschrieben ist die Situation in der Dorfkneipe, wo im Prinzip jede Neuigkeit sich sehr schnell verbreitet. Interessant ist auch das Auftreten der Hobby Detektivin Hanne, die eigentlich Urlaub auf dem Bauernhof Urlaub mit ihrer Familie macht. Nett beschrieben ist auch das Verhältnis zu seinem ehemaligen Kollegen von der Polizei, mit dem er eigentlich befreundet ist. Die Story ist in meinen Augen sehr authentisch, eine richtige Dorfidylle, mit einigen Macken. Authentisch auch die Darstellung des mundfaulen Paul, der dann bei seiner Mutter unterschlüpft, um nicht ins Gerede zu kommen. Aber trotz aller Idylle ist der Krimi auch sehr spannend aufgebaut und erst auf den letzten Seiten wird so richtig klar, was sich abgespielt hat.

Ich habe den Krimi genossen, weil ich auf der einen Seite die Südtiroler Atmosphäre genossen habe und dann auch wegen des sehr spannenden Erzählstils. Dieser Roman war sehr gute Unterhaltung und das ist was ich erwarte!