Rezension

Prepare for what is coming...

Die Insel - Manuela Martini

Die Insel
von Manuela Martini

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT:

Für die, gerade 18 Jahre alt gewordene Hannah, ist das Jahr als Backpackerin nicht nur eine Flucht, sondern auch eine Suche nach sich selbst. Umso besser, dass sie die lebenslustige Nikki an ihrer Seite hat. Als ihnen dann noch der absolute Geheimtipp zum Geldverdienen zugetragen wird zögern sie nicht lange und greifen zu: Arbeiten auf einer Perlenfarm; türkisblaues Meer, feinster Sandstrand, Sonne, der ewige Sommer und schlicht und einfach das reinste Paradies. Doch der Schein trügt! Und als sich mysteriöse Vorfälle häufen und Hannah im verbotenen Urwald auf einen verlassenen Bunker stößt beginnt sich ihr Leben unwiderruflich zu verändern: Mete bab ou alatranp – Prepare for what is coming! ist dort an die Wände geschrieben. Worte die Hannah immer wieder in ihren Albträumen verfolgen und die sie mehr als nur einmal gelesen hat. Worte aus dem Tagebuch ihrer leiblichen Mutter…

 

EIGENE MEINUNG:

Gefangen genommen hat mich bei dieser Geschichte zu allererst das Cover. Ich habe im Nachhinein auch viel Negatives darüber gelesen, aber mich zieht es immer noch absolut in seinen Bann und ich finde es ist einfach etwas ganz Besonderes! Für mich ist es unheimlich ausdrucksstark und vereint die Vorstellung vom Paradies mit dem Grauen das dort lauert.

Die Hauptcharaktere im Buch haben mir gut gefallen, allerdings muss ich sagen, dass sie mich nicht komplett mitreißen und an sich binden konnten. Teilweise hätte ich mir einfach gewünscht, dass sie schlauer sind, schneller die Zusammenhänge erkennen, besser zusammen arbeiten bzw. etwas erwachsener wären. Aber natürlich ist die Geschichte auch nur so wie sie ist, weil die Charaktere so handeln. Aber auch die Nebencharaktere, die super tolle Ansätze haben, sind für mich teilweise etwas blass geblieben oder zu schnell aus dem Blickfeld verschwunden. Die kleine Liebesgeschichte die sich durch die Geschichte windet war mir bis zu einem Wendepunkt absolut unverständlich, wenn ich ehrlich bin und auch gegen Schluss hinterlässt die Liebe in diesem Buch bei mir nur Fragezeichen.

Sehr gut gelungen finde ich, dass man Hannah während ihrer Reise kennen lernt und erst nach und nach erfährt warum sie zu dieser aufgebrochen ist und was sie trotzdem nicht von sich abschütteln kann. Aber gerade in diesem Zusammenhang war sie mir teilweise zu kalt, zu ungnädig…diejenigen die das Buch gelesen haben werden verstehen was ich meine.

Die Emotionen im Buch sind vielfältig und auch die Spannung ist durchaus vorhanden, allerdings hatte ich nicht im Geringsten mit dieser „Auflösung“ gerechnet, was ja nicht unbedingt schlimm sein muss. Wenn man sich auf die Geschichte ein- und sich von den Ereignissen überraschen lässt, wenn man beginnt hinter die Kulissen zu blicken, ist es wirklich spannend, emotional und überraschend. Zwischendrin weist es für mich allerdings auch einige Längen und Szenen auf die mich fast verzweifeln ließen. Und mein größter Kritikpunkt am Buch, dessen Grundidee ich absolut super finde, ist ganz klar der Schluss. Mir ist bis jetzt nicht klar was genau das sein sollte und wie es im zweiten Teil weiter gehen soll… Ich war regelrecht verwirrt und geschockt als das Buch zu Ende war und konnte so leider kein gutes Lesegefühl zurück behalten. Sofort musste ich den Klappentext zum zweiten Band lesen – Spannung ist also irgendwie doch noch vorhanden – konnte dem Ganzen aber noch nicht so viel abgewinnen, mir den weiteren Verlauf nicht vorstellen, um unbedingt weiter lesen zu wollen. Vielleicht versuche ich es vor dem Lesen des zweiten Teiles einfach noch einmal mit diesem. Manchmal liest man eine Geschichte ja auch ganz anders wenn man alles das zweite Mal mit verfolgt.

 

FAZIT:

Auftaktband einer Dilogie, mit einer tollen, paradiesischen, gefühlsbetonten und zugleich grauenerregenden Grundidee, dessen Ende mich jedoch extrem unbefriedigt zurück gelassen hat.